Städtereklame-Chef gegen Uschi Glas

■ Nur kümmerlicher Aufsichtsratsposten für ZDF-Talker

Was machen eigentlich das neue Personal der Ampel den lieben langen Tag? Bei denen von der FDP haben wir ja eine leise Ahnung. Während Friedrich van Nispen halbstündlich den Polizeipräsidenten empfängt, damit der berichtet, wieviele Spritzen, Gramm und Abhängige der nun wieder eingefangen und wieviele Kneipen er geschlossen hat, fährt Claus Jäger durch die Lande, um die Presse täglich an einem anderen Ort von seinen guten Absichten in Kenntnis zu setzen. Aber was ist mit den Grünen? Kein Manfred Schramm, der die Praxis der Wirtschaftsförderung kritisiert, kein Martin Thomas, der wegen übertriebenen Polizeieinsatzes seines lieben Fritz „Aktuelle Stunden“ fordert; die Partei scheint ersatzlos aufgelöst, und selbst von den SenatorInnen hört und sieht man eher nichts.

Helga Trüpels Lädchen wird noch Monate brauchen, bis aus der guten Absicht ein Ressort geworden ist. Und Ralf Fücks verbringt den lieben langen Tag im nimmerendenwollenden Sitzungsmarathon. Da ging es dann nicht zuletzt um die Frage, welche zusätzlichen Kompetenzen der Umweltschutzsenator sich in den diversen Aufsichtsräten ergattert. Gar zu gerne hätte Fücks den Aufsichtsratsvorsitz bei den Stadtwerken übernommen. Doch da war Bürgermeister Wedemeier vor, der dem Grünen sowieso nur zähneknirschend die Ressortzuständigkeit für Energie überlassen hatte. An zweiter Stelle auf der Fücks-Liste stand der Aufsichtsratsvorsitz bei der GEWOBA. Fücks wollte, die Gewoba wollte wohl auch, aber — hastes nich gesehen — war auf einmal Wedemeiers Eva-Maria an Fücks vorbei auf den Stuhl am kurzen Ende des Tisches gestiegen.

Was blieb war ein eher kümmerlicher Rest. Die Bremer Parkplatz GmbH fiel an Lemke-Schultes Stellvertreter Jürgen Lüthge. Und was blieb war noch etwas kümmerlicher. Aber Fücks schlug zu und darf sich jetzt Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Städtereklame nennen. Vorteil: Fücks kann jetzt beispielsweise Protestbriefe beantworten, wenn die Städtereklame mal jurstisch gezwungen wird, DVU-Reklame auf ihre Flächen zu kleben. Zu sagen hat er aber nichts, denn die Entscheidungen fallen bei der Zentrale der Städtereklame in Franfurt.

Apropos Frankfurt: Da hatte Fücks am Donnerstag abend etwas zu sagen, und zwar in der ZDF- Talkshow „Leute“. Eingeladen war er als Vertreter des „kleinen Bremen“. (Fücks: „Klein, aber oho.“) Nur einmal wurde es richtig munter. Auf die Frage, ob die Männer in der Runde etwas über Ex-Schätzchen und CSU-Sympathisantin Uschi Glas sagen wolle, kam Fücks zur Sache: „Für meine Mutter wäre sie die richtige Schwiegertochter, für mich aber nicht die richtige Frau.“ Konter Glas: „Ob ich Ihnen gefalle, ist mir völlig egal.“ Rosi Roland