Stromsparen leicht gemacht

■ Fünf Jahre Kundenberatung der Stadtwerke / 85.000 BesucherInnen

Welcher Kühlschrank ist der stromsparendste? Was ist an Wärmedämmung sinnvoll? Wie ist der Wasserdurchlauf im Klo zu reduzieren? Wer solche oder ähnliche Fragen hat, der ist seit fünf Jahren im Kundenzentrum der Stadtwerke gut beraten. Rund zwei Dutzend Mitarbeiter der Stadtwerke sind stehen zu den normalen Geschäftszeiten des Einzelhandels, also auch am Samstag, zur Verfügung, um jeden, der will, kostenlos über sinnvolle private Energie-Sparbemühungen zu informieren.

Von der Zahl der Beratungen her ist die Bilanz beachtlich. 85.000 BesucherInnen zählten die Stadtwerke, seit das Haus an der Sögestraße seine Türen öffnete. 15.000 Mal wurde die hauseigene EDV-Anlage bemüht, um die beste Energiesparmöglichkeit zu errechnen. Dennoch ist der Leiter der Kundenzentrums, Alfons Brökers, mit der Bilanz nicht ganz zufrieden. „Es kommen vor allem Kunden, die sich schon immer irgendwie um das Energiesparen bemüht haben.“ Diesem Klientel ist es meist auch schnell klar zu machen, daß ein neuer Kühlschrank für 600 Mark in Wirklichkeit sehr viel billiger ist, als ein stromfressendes Gerät, das nur 199 Mark kostet. Wem aber das Geld für die teurere Anschaffung fehlt, dem ist die Frage der späteren Stromkosten zumeist auch ziemlich egal.

Um auch an andere Zielgruppen heranzukommen, hat die Ampel in ihrer Koalitionsvereinbarung beschlossen, daß die Stadtwerke verstärkt vor Ort beraten sollen. Im Stadtwerke-Vorstand hält man dies zwar für sinnvoll, aber unrealistisch. „Es gibt Zeiten, in denen wir die Beratung hier schon nicht bewältigen können“, meint Stadtwerke-Chef Günter Czichon. Und mehr als die vier Millionen Mark, die momentan zur Verfügung stehen, könnten die Stadtwerke nicht aufbringen. Wenn bei den Kunden Zuhause beraten werden solle, dann ginge dies zu Lasten des bisherigen Angebotes im Kundenzentrum an der Sögestraße.

Und rechnet sich die Energieberatung bei den bisher aufgelaufenen Kosten von 20 Millionen überhaupt? Brökers meint ja. Denn wenn im Schnitt nur die Anschaffung einer 15-Watt-Sparbirne für eine normale 75-Watt- Birne dabei herauskäme, dann wäre die erforderliche Stromeinsparung bereits erreicht. Und ein stromsparender Kühlschrank erzielt bereits den 10-fachen Spareffekt.

hbk