Entschädigung für Bhopal-Opfer

Bhopal (ap) — Mehr als sieben Jahre nach der Giftgaskatastrophe in der indischen Stadt Bhopal bestehen jetzt endlich die Voraussetzungen für die Entschädigung der Opfer: fünf neueingerichtete Gerichtskammern. Alle 640.000 Menschen, die ihre Ansprüche bisher angemeldet hatten, wurden von den Behörden aufgefordert, dies innerhalb von drei Wochen zu belegen. Die amerikanische Firma Union Carbide, Betreiberin der Pestizidfabrik, aus der die Giftgaswolke entwich, hat 470 Millionen Dollar für die Entschädigung der Opfer bereitgestellt. Die Auszahlung war jedoch jahrelang wegen eines Rechtsstreits um die Haftung des Unternehmens verhindert worden.

Erst im Oktober letzten Jahres entschied der Oberste Gerichtshof: Die indische Regierung hätte der Firma den Verzicht auf strafrechtliche Verfolgung nicht zusagen dürfen. In den ersten Stunden nach der Katastrophe waren mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen, und nach Angaben der Behörden hat sich die Zahl der Toten auf bisher 4.035 erhöht. Unzählige weitere Menschen leiden unter Atemnot, Sehstörungen und Apathie.