Flughäfen unzufrieden

■ Ohne verbindliche Ausbauplanung gibt es keine Chance, den Verkehr bedarfsgerecht zu verteilen

Berlin. Die Berliner Flughäfen benötigen eine einvernehmlich entwickelte Luftverkehrspolitik der Länder Berlin und Brandenburg. Sie müsse bedarfsgerecht sein und die Grundlage für die Arbeit der Flughafen-Holding Berlin-Brandenburg bilden, erklärten die Geschäftsführung der Berliner Flughafengesellschaft (BFG) und der Flughafen Berlin-Schönefeld (FBS). Der geplante Großflughafen südlich von Berlin werde »realistisch nicht vor dem Jahr 2003 oder 2005 zur Verfügung stehen«.

Geschäftsführer Prof. Robert Grosch betonte, ohne eine verbindliche Ausbauplanung und bessere Verkehrsanbindung von Schönefeld lasse sich auch kein Konzept für die Aufteilung des Verkehrsaufkommens entwickeln.

Der Auslandsverkehr lasse sich ebenfalls nicht einfach von Tegel nach Schönefeld verlegen, wie manchmal verlangt werde. Dort fehle die gesamte betriebliche Infrastruktur. Eine Teilverlegung wäre schwierig, weil sie den Tatbestand der »Diskriminierung« erfüllen und von den Gerichten aufgehoben werden könne.

In Tegel wurden im vergangenen Jahr 6,47 Millionen Fluggäste abgefertigt, in Tempelhof 404.000. Mit 1,1 Millionen Passagieren erreichte Schönefeld den Stand von 1991. Für 1993 wird auf allen drei Flughäfen zusammen mit einem Passagieraufkommen von 11,3 bis 12,8 Millionen Personen gerechnet. Dann wird nach Meinung der BFB ein Kapazitätenengpaß eintreten. dpa