Uhl: Hilfe für Junkies darf nicht leiden

■ Gesundheitssenatorin für sterile Spritzen / Polizei: Szene verunsichert

Bremens Sozialsenatorin Sabine Uhl will sich „um eine bessere Verzahnung“ der gesundheitlichen und sozialen Hilfen für Drogenabhängige mit der polizeilichen Verfolgung der Dealer „bemühen“. Dies erklärte sie am Donnerstag auf der Sitzung der Gesundheitsdeputation, die sich mit den jüngsten Polizeieinsätzen im Steintor beschäftigte. Es könne nicht angehen, daß Drogenkranken der Zugang zu niedrigschwelligen Hilfs-Angeboten verwehrt werde, meinte Uhl. „Dazu gehört auch der medizinisch so wichtige Zugang zu sterilen Spritzen.“

Von der Gesundheitsbehörde finanzierte Drogenhelfer hatten darüber geklagt, daß Drogenabhängige ihre gebrauchten Spritzen wegwerfen und nicht gegen sterile neue eintauschen, wenn sie befürchten müssen, daß die Polizei gebrauchte Spritzen beschlagnahmt.

Eine erste Analyse der Polizeimaßnahmen, so die Senatorin, soll Ende Februar in einem Gespräch mit den betroffenen Ressorts stattfinden. „Die Verfolgung von Dealern muß sein“, bekräftigte Uhl.

Die Polizei sprach in ihrer gestrigen Erfolgsmeldung — wie auch früher — allerdings nicht von der Verfolgung von Dealern. Die Aktionen dienten „in erster Linie dem Ziel, die 'Szene‘ zu verunsichern und die Wohnqualität der ansässigen Bürger zu verbessern“. Die Sondereinsätze hätten zu einem Anstieg der Preise für die Drogen geführt, teilte die Polizei mit. Der 'Stoff‘, der in den Handel käme, werde zunehmend gestreckt.

Gestreckter Stoff erhöht beträchlich das gesundheitliche Risiko für Drogenabhängige. fa