■ COUCHPOTATO'S CHIPS & TIPSVon Harald Keller: SAMSTAG
RATBOY
Ratboy (Sharon Baird) ist ein Fabelwesen, eine Mischung aus Mensch und Ratte. Die ehrgeizige Nikki Morrison (Sondra Locke) möchte den scheuen, aber liebenswerten Gesellen zum Medien-Star machen, nicht ohne Eigennutz, versteht sich. Sie kümmert sich um das absonderliche Rattenschnäuzchen, das freilich in der Welt des Glamours nicht heimisch wird.
Das alte Genremotiv der unglücklichen Liaison zwischen der Schönen und dem Biest liefert den Rahmen für eine ironische Attacke auf die Sensationsgier der Öffentlichkeit. Die Schauspielerin Sondra Locke wählte diesen Stoff für ihr Regiedebüt, das von der Produktionsfirma des Kino- Rauhbeins Clint Eastwood realisiert wurde.(Pro 7, 18.00 Uhr)
DIE REISE INS ICH
Tuck Pendelton (Dennis Quaid) war einmal ein ausgezeichneter Testpilot, bevor ihm sein Hang zum Alkohol die Karriere versaute. Schließlich bleibt ihm nichts übrig als an einem dubiosen Experiment teilzunehmen: Mitsamt Spezial-U-Boot wird er ins Mikroformat verkleinert und in eine Spritze gezogen. Der Versuch allerdings verläuft anders als geplant: Gangster machen Jagd auf die Kanüle, und einer der Wissenschaftler rammt sie in höchster Not einem Unbeteiligten (Martin Short) in den Hosenboden. Eine heikle Situation für den miniaturisierten Tuck: Er hat nur Sauerstoff für 24 Stunden.
Joe Dante zeichnet als Regisseur dieses irrwitzigen Science-Fiction- Unfugs aus der Spielberg-Factory. Der Film nimmt sich selbst nicht sonderlich ernst, geriet aber recht spannend und unterhält passabel. Zumal auch Meg Ryan mitspielt.
(Pro 7, 20.15 Uhr)
ANTOINE UND COLETTE
Jean-Pierre Leaud verliebt sich während eines Konzertbesuches in Marie-France Pisier, eine recht einseitige Affäre, deren sämtliche Widrigkeiten Francois Truffaut 1961 innerhalb von dreißig Minuten abzuhandeln verstand. Die fotografische Arbeit erledigte Kamera-As Raoul Coutard.(Nord 3, 23.30 Uhr)
GYMKARTA
In Deutschland gab es das aus urheberrechtlichen Gründen tief in den Archiven vergrabene Millionenspiel, Hollywood drehte Running Man mit Arnold Schwarzenegger. Beide Filme basierten auf einer Kurzgeschichte eines bei Veröffentlichung noch völlig unbekannten Autors namens Stephen King. Kings Entwurf scheint auch dem Autor dieses Fantasy-Thrillers nicht unbekannt gewesen zu sein. Bei ihm wird ein Hochleistungssportler von der US-Regierung in einen abgelegenen fernöstlichen Gebirgsstaat entsandt, wo er sich einer mörderischen Verfolgungsjagd zu stellen hat. Besteht er die Prüfung, dürfen die Amis dem Khan von Parmistan die Erdstation eines Satellitennetzes vor die Nase setzen. Besteht er sie nicht, braucht er sich über die nächste Steuererklärung keine Sorgen mehr zu machen...(ARD, 0.03 Uhr)
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