Werders doppelte Nullösung

■ Bundesliga-Einstand 1992 verlief ohne Aufregung und torlos

In der 87. Minute versuchte es Dieter Eilts mit der Brechstange, weil alle anderen Mittel im Weser-Stadion nichts nutzten: Ball gestoppt, einmal aufgetropft: Dann legt sich Bremens Mittelfeld-Mann leicht in die Seite und knallt das Leder aus 20 Metern auf das Mönchengladbacher Tor. Dort aber steht Torwart Uwe Kamps, und lenkt den tückischen Aufsetzer um die linke Torecke. Auch diese letzte Bremer Chance war vertan. Endstand Bremen- Mönchengladbach 0:0.

Drei Spitzen hatte Trainer Rehhagel aufs Feld geschickt, Neubarth, Kohn und Allofs, aber keiner war wirklich gefährlich. Neubarth war bei dem Gladbacher Stadler abgemeldet, Kohn hätte in seiner Tagesform auch ohne Gegenspieler nichts auf die Reihe bekommen, und Allofs hatte wohl wieder bei einem Buchmacher auf torloses Unentschieden gesetzt: Ihm fehlte der Biß, und seine gefährlichen Distanzschüsse fürchteten an diesem Nachmittag nur die Zuschauer hinter den Toren. Marco Bode, in der 2. Halbzeit für Kohn eingewechselt, reihte sich nahtlos unter die erfolglosen drei ein. Trotzdem hatte Gladbach nie die Spur einer Chance, aber in Bremen kann man damit immerhin einen Punkt gewinnen. Ein Glück für die Zuschauer, daß Werder Bremen sich immerhin sportlich bemühte.

Das reichte weder gegen eine kompakte Mönchengladbacher Abwehr-Elf, noch gegen eine Abwehr-Zehn: In der 81. Minute mußte Gladbachs Libero Holger Fach wegen einer zweiten Gelben Karte (Foul an Borowka) vom Platz, ohne daß Bremen den Vorteil in bare Tormünze verwandeln konnte. Glück dagegen für Werder, daß es komplett blieb: Als sich Gladbachs Mittelstürmer Martin Max in der 76. Minute in Richtung Bremer Tor auf und davon macht, kann selbst der schnelle Bratseth den einsamen Sturmlauf nicht mehr anders als durch Foul beenden. Die fällige rote Karte läßt der Schiri aber in der Tasche. Fazit: Auch die beste neue Südtribüne wird Werder nichts nutzen, wenn es keine Tore zu sehen gibt. mad