„Wohlstandsfördernd“

■ Weltbank-Ökonom Summers zur Umweltverschmutzung

„Sollte die Weltbank nicht mehr Wanderung schmutziger Industrien in die Entwicklungsländer ermuntern?

1. Die Messung der Kosten gesundheitsbeeinträchtigender Umweltverschmutzung hängt davon ab, wieviel Einkommen durch höhere Sterbeanfälligkeit und Sterblichkeit verlorengeht. Von diesem Standpunkt her sollte ein gewisses Ausmaß an gesundheitsschädigender Umweltverschmutzung in dem Land mit den niedrigsten Kosten vorgenommen werden; dies wird das Land mit den niedrigsten Löhnen sein. Ich denke, die ökonomische Logik hinter der Deponierung von Giftmüll in den Niedrigstlohnländern ist unschlagbar.

2. (...) Ich war immer der Auffassung, daß unterbevölkerte Länder in Afrika enorm unterverschmutzt sind; ihre Luftqualität ist wohl enorm ineffizient niedrig (sic) im Vergleich zu Los Angeles oder Mexiko-Stadt. Nur die bedauerliche Tatsache, daß soviel Umweltverschmutzung von nichtexportierbaren Industrien stammt (Transport, Elektrizität usw.) und daß Transportkosten pro Mülleinheit so hoch sind, verhindert weltwohlstandsfördernden Handel in Luftverschmutzung und Müll.“

Aus 'The Economist‘, 8.-14.2.1992