Ab Januar jeder Auspuff zum Umwelt-Check

Berlin (dpa/taz) — Vom Januar 1993 an sollen auch Autos mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator oder Dieselmotoren zur Abgassonderuntersuchung (ASU) vorgeführt werden. Die entsprechende Verordnung könne im Juli dieses Jahres in Kraft treten, kündigte das Verkehrministerium gestern an. Alle Autos müssen sich dann jährlich diesem Auspuff- Check unterziehen. Nur Neuwagen mit Drei-Wege-Kat dürften in den ersten drei Jahren nach der Zulassung verzichten und auch dann jede zweite Untersuchung überspringen. Ministeriumssprecher Mertens bestätigte, daß die ensprechende Verordnung bereits seit dem vergangenen Jahr fertiggestellt ist, jedoch durch die EG-Kommission, die einen eigenen Entwurf vorgelegt habe, bis zum Juli 1992 blockiert worden sei.

Eine TÜV-Studie für das Umweltbundesamt hatte in den vergangenen Wochen für erheblichen politischen Druck gesorgt. Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) sprach sich am Wochenende unter Hinweis auf die Studie für eine möglichst rasche ASU-Einführung aus. Der TÜV hatte festgestellt, daß Katalysatoren der ersten Generation zum Teil wesentlich mehr Schadstoffe durchließen als nach den Grenzwerten vorgeschrieben. Die Unions-Verkehrspolitiker Dirk Fischer und Heinz-Günther Bargfede sekundierten daraufhin Töpfer: Die Mehrbelastung des Autofahrers sei vertretbar, da sie sich an die jährlichen Inspektionsintervalle aller Hersteller anhänge. In Expertenkreisen wird allerdings von einem wesentlich höheren Kostenbetrag für die weitergehenden Prüfverfahren ausgegangen.

Der SPD-Abgeordnete Klaus Lennartz wies noch einmal auf ein anderes Problem beim Einsatz der Katalysatoren hin. Einige Autohersteller hätten die Leistung des Katalysators bewußt herabgesetzt, „um für Höchstgeschwindigkeiten noch ein paar PS mehr herauszukitzeln“. Deshalb würde ein Tempolimit mit dazu beitragen, die Katalysatorwirkung zu erhöhen. ten