Angriff der rechtsradikalen Köter

Nörten-Hardenberg (taz) — Auch nach seiner Ausweisung in sein Heimatland Österreich macht der Neonazi-„Führer“ Karl Polacek Schlagzeilen. Während der Rechtsextremist dem Vernehmen nach in einer Salzburger Pension sitzt und Sozialhilfeanträge ausfüllt, terrorisieren seine scharfen Wachhunde weiter Mensch und Tier im Südniedersächsischen. Am 6. Februar etwa rissen die beiden früher zum Schutz des Polacek-Anwesens eingesetzten Köter in Nörten-Hardenberg auf offener Straße einen Teckel und bissen dessen Besitzer in die Arme. Später am Abend attackierten die Polacekschen Hunde einen weiteren Vierbeiner und brachten die Besitzerin auf dem Bürgersteig zu Fall.

Nach der Abschiebung des Neonazis am 22.Januar hatten Polizisten die Schäferhunde zunächst in ein Göttinger Tierheim gebracht. Eine junge Frau — nach Recherchen der 'Wahrheit‘ die Freundin des Polacek-„Stellvertreters“ Thorsten Heise — holte die gemeingefährlichen Biester dort fünf Tage später wieder ab und nahm sie mit in ihr Haus nach Nörten-Hardenberg.

Nach den Vorfällen vom 6.Februar erteilte die Gemeinde der Hundehalterin allerdings Auflagen: Sie darf zum einen „die Hunde nur einzeln ausführen. Hierbei ist der Hund anzuleinen, und es ist ein Maulkorb anzulegen“. Außerdem „sind die Hunde auf dem Grundstück so zu halten, daß vorbeigehende Fußgänger nicht gefährdet werden“. Bei Verstoß gegen die Auflagen, so die Polizei, müssen die Köter zurück ins Tierheim. Reimar Paul