Unterm Strich

Die Fraktion Bündnis 90/Grüne im Berliner Abgeordnetenhaus hat die von der Akademie der Künste (West) beschlossene En-bloc-Vereinigung mit der östlichen Akademie begrüßt. Die Fraktion werde der nun notwendigen Änderung des Akademie-Gesetzes ausdrücklich zustimmen, teilte am Mittwoch der kulturpolitische Sprecher der Fraktion, Albert Eckert, mit. Die Frage der Akademien-Vereinigung dürfe kein Anlaß zum Koalitionsstreit sein, meinte er. Das Parlament solle die Autonomie der Akademie der Künste respektieren und eine einmalige En-bloc-Zuwahl durch eine Gesetzesänderung ganz selbstverständlich ermöglichen. „Sollte die Autonomie der Akademie nur ohne die CDU gewahrt werden können, so stehen wir dafür bereit“, so Eckert.

Er bezeichnete es als vordringlich, die Akademie gerade für jene zu öffnen, die zu DDR-Zeiten keinen Zugang erhielten. Gleichzeitig bedauerte die Fraktion die Austritte von Günter Kunert, György Ligeti und Reiner Kunze aus der West-Akademie. Außerdem forderte die Fraktion klare Aussagen für die Beschäftigten der Ost- Akademie. Die Zahl der zu übernehmenden Mitarbeiter aus dieser Akademie dürfe diejenigen der Mitarbeiter der West-Akademie nicht unterschreiten.

Die Ausrichtung der diesjährigen documenta in Kassel ist auf keinen Fall gefährdet. Die Stadtverwaltung geht davon aus, daß der mit Dioxin belastete Friedrichsplatz vor dem traditionellen documenta- Gebäude Fridericianum höchstwahrscheinlich in der Zeit der Ausstellung von Juni bis September begehbar ist. Zwar warte man weiterhin auf genaue Analysewerte, doch sei kaum damit zu rechnen, daß der Friedrichsplatz zur documenta9 gesperrt sein werde, sagte ein Sprecher. Der Friedrichsplatz mit seiner Grünfläche im Zentrum Kassels war vor drei Wochen gesperrt worden, nachdem auf den Gehwegen eine dioxinhaltige Kupferschlacke entdeckt worden war.

Eine Vereinigung deutschstämmiger Schriftsteller und Künstler ist in Ungarn gegründet worden. Der Verband, der fast 40 Mitglieder hat, will das künstlerische Erbe der vor allem im Karpatenbecken lebenden rund 200.000 Ungarndeutschen fördern und die Literatur der ethnischen Minderheit bekannt machen. Im September plant der Verband eine Konferenz für deutsche Minderheiten in Europa, teilte der Vorsitzende Janos Schuth nach Angaben der Nachrichtenagentur 'mti‘ am Mittwoch in Budapest mit.

Radiogeräte aus sieben Jahrzehnten werden ab Freitag im Viadrina-Museum in Frankfurt/Oder zu sehen sein. Gezeigt werden unter anderem Empfänger, die an die Anfänge der Rundfunkgeschichte erinnern. Ausgestellt werden unter anderem die Vorläufer des heutigen Radios: Detektorempfänger vom Anfang der 20er Jahre.

Die ersten Röhrengeräte, die aber immer noch mit Batterien arbeiteten, kamen 1926 auf. Anfang 1930 wurden Radio und Lautsprecher in einem Gerät verbunden. Vorgestellt werden „Volksempfänger“, das erste Nachkriegsradio und eine kurz vor der Wende entwickelte Anlage aus dem ehemaligen VEB Stern-Radio Berlin, die nicht mehr auf den Markt kam.