Leukämiefälle ein Anlaß zum Ausstieg

■ CDU: Für Landesregierung nur ein Vehikel

Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) benutzt nach Ansicht der CDU-Fraktion im Landtag die Leukämiefälle in der Elbmarsch, um den versprochenen Ausstieg aus der Atomenergie voranzutreiben. CDU-Fraktionschef Jürgen Gansäuer erklärte am Dienstag, daß der Verdacht naheliege, die Landesregierung stütze sich auf „nicht aussagefähige“ Untersuchungsergebnisse. Als Beweis nannte Gansäuer Äußerungen der Professorin Inge Schmitz-Feuerhake, die einen Zusammenhang zwischen möglichen Immissionen des Atomkraftwerks Krümmel und den Leukämiefällen gezogen hatte.

Gansäuer zufolge hat Schmitz- Feuerhake „den völlig unzulässigen Eindruck erweckt, als ob die kerntechnischen Anlagen in Krümmel und Geesthacht als Verursacher der Leukämie-Erkrankungen in der Elbmarsch in Frage kämen“. Obwohl die von der Regierung eingesetzte Experten- Kommission diese Einschätzung nicht teilt, habe die Landesregierung den Äußerungen der Wissenschaftlerin nicht widersprochen. Nach Gansäuers Meinung plant der Ministerpräsident Stillegungsverfügungen, um vor der nächsten Landtagswahl sein Wahlversprechen Atomernergieausstieg einzulösen. dpa