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IG Metall: Niedersachsens Werftenkurs einseitig

■ Wirtschaftsminister wollen „Konzept“ beraten

Die IG Metall lehnt einen „einseitigen“ Werftenkurs von Niedersachsen ab. In einem Schreiben an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder (SPD) hat der Bezirksleiter der IG Metall Küste in Hamburg, Frank Teichmüller, den von „Kleinstaaterei getriebenen Werftenkurs“ von Niedersachsen zurückgewiesen. Schröder hatte in einem Schreiben an Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) vor einer Übernahme ostdeutscher Werften durch die Bremer Vulkan-Gruppe gewarnt.

Nach Meinung von Teichmüller zeugt es von wenig Sachkenntnis, wenn Schröder die Vulkanlösung ablehne, weil es sich um einen sogenannten „unflexiblen Großkonzern“ handele, die Alternative dazu aber der noch größere norwegische Kvaerner-Konzerns sei, dessen Sitz von Deutschland aus nicht zu beeinflussen sei.

Außerdem sei der Hinweis auf den Subventionsnehmer Vulkan angesichts der Subventionen, die die niedersächsischen Werften nach Ansicht der IG Metall zurecht erhalten, mehr als makaber. Zu vermuten sei, daß hinter der Erklärung von Schröder vielmehr der Druck der westdeutschen Werften-Lobby als die „Landesvater-Zuständigkeit“ stehe. Niedersachsen habe bislang alle Konzepte für Mecklenburg-Vorpommern abgelehnt.

Über ein Drittel der Arbeitnehmer der Vulkan-Gruppe seien niedersächsische Bürger, die sich nunmehr von Schröder ausgegrenzt sähen, erinnerte Teichmüller.

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Peter Fischer wies die Vorwürfe Teichmüllers als „neben der Sache liegend“ zurück. Notwendig sei ein abgestimmtes norddeutsches Werftenkonzept, über das auf der nächsten Konferenz der Wirtschaftsminister und — senatoren am 28. Februar in Hannover gesprochen werde. Die Kritik Niedersachsens am Vulkan werde auch von anderen norddeutschen Ländern geteilt, betonte Minister Fischer. dpa

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