Grünenstraße: Weiter verhandeln

■ Innensenator: „Schandfleck für Stadtteil“ / Noch keine Alternative gefunden

Auf der fröhlichen Feier im Ortsamt Neustadt für den scheidenden Ortsamtsleiter Klaus Rosebrock bat der Innensenator die Gäste um Gehör für ein ernstes Thema: Das besetzte Haus in der Grünenstraße.

„Dies ist kein Fall für den Innensenator“, erklärte van Nispen. Das Haus gehört der Stadtgemeinde Bremen und unterliegt der Obhut des Finanzsenators. „Meine persönliche Meinung ist: Die Jugendlichen können da nicht bleiben“, erklärte van Nispen. Das Haus sei „städtebaulich ein Schandfleck für den Stadtteil“, für den allerdings eine friedliche Lösung gefunden werden müsse.

Der Senat hält sich zurück. „Der Koalitionsausschuß und der Senat werden sich zu gegebener Zeit äußern“, erklärte der Sprecher des Finanzsenators, Jürgen Hartwig. Derzeit würden mit den Besetzern „Gespräche“ geführt.

Zweimal tagte bislang eine Gesprächsgruppe, der Mitglieder aus dem Beirat, Besetzer und Behördenvertreter angehören. Ein alternatives Objekt, in dem die Jugendlichen Wohnen und Kultur unter einem Dach realisieren könnten, hat sich bislang nicht gefunden.

Die Besetzer arbeiten für die nächste Verhandlungsrunde, die noch vor der Beiratssitzung am 18. März tagen soll, ein Nutzungskonzept aus, das sie schriftlich vorlegen wollen. Die CDU in der Neustadt forderte letzte Woche das „Ende rechtsfreier Räume“, und auch die Grünen, die die Besetzer noch unterstützen, forderten gestern per Presseerklärung mehr Kooperationsbereitschaft der Besetzer gegenüber Behördenvertretern. „Wenn die ihre öffentlichen Veranstaltungen nicht ordentlich anmelden, könnte das letztlich das Verhikel für eine Räumung sein“, erklärte der innenpolitische Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion, Martin Thomas. Die Besetzer haben mittlerweile ihre Bereitschaft erklärt, weiter um Nutzung oder Alternativen verhandeln zu wollen. mad