FAB hat Probezeit bestanden

■ Das bunte Fenster aus Berlin (FAB) sendet auf RTL-plus-Kanal weiter/ FAB hofft auf eigenen Kanal

Berlin. FAB kann weitersenden. Auch nach dem Ablauf der Erprobungsphase am 31. März wird die »bunte Stadtillustrierte«, das Fenster aus Berlin, auf dem von RTL plus genutzten Kanal 56 zu sehen sein. Das entschied jetzt der Berliner Kabelrat. Durch das Auslaufen der Sendelizenz war FAB in finanzielle Schwierigkeiten geraten: die Einheits-Gehälter in Höhe von 2.500 Mark brutto konnten nur mit eineinhalbmonatiger Verzögerung ausgezahlt werden, da Werbekunden ihre Buchungen storniert hatten. Seit ein paar Tagen werden wieder Abschlüsse gemacht, die Löhne für Januar und teilweise »sogar schon Februar«, so der FAB-Vorstandsvorsitzende Paul Stutenbäumer, wurden ausgezahlt.

Die Freude der FABler ist allerdings begrenzt, denn der Kabelrat befand auch, daß die Verlängerung nur so lange gültig ist, bis über den Kanal neu entschieden wird, und: RTL plus kann nach Bedarf montags und dienstags statt FAB das eigene regionale Fenster, produziert von Elf 99, ausstrahlen. Das ehemalige Jugendprogramm des Deutschen Fernsehfunks heißt jetzt »Elf 99 Medienproduktion und Vermarktung GmbH«. Seit dem 6. Januar produziert auch Elf 99 ein tägliches Regionalprogramm für Berlin und Brandenburg, nur sieht es kaum jemand, denn zum Empfang braucht man eine Satellitenschüssel. Über Kabel wird das Programm von FAB eingespeist. »Das ist ein unhaltbarer Zustand«, beschwert sich Dr. Alexander Stille, Koordinator der Regionalfenster von RTL plus, und beansprucht die werbeträchtige Sendezeit für sein Haus. Einen unhaltbaren Zustand formuliert auch Paul Stutenbäumer: »Seit Tagen läßt uns RTL im Unklaren, ob sie nun mit Elf 99 auf Sendung gehen.« Für RTL-Chef Helmut Thoma ist die Sache allerdings klar: Elf 99 geht auf Sendung.

Sollte FAB jemals zu einem eigenen Kanal kommen, will man sechs Stunden Vollprogramm produzieren, doppelt so viel wie im Augenblick. Mit dabei ist seit jüngstem auch Spiegel-TV-Chef Stefan Aust, der das Programm mit einem eigens für FAB produzierten Berliner Politmagazin aufpeppen will. mail