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Präserteppich in Italiens Meer

Rom (dpa) — Was macht „Mann“ mit dem gebrauchten Präservativ? Er wirft es ins Klosett. Zumindest in 70 Prozent der Fälle, so Schätzungen in Italien. Über Abwasserleitungen schwimmen die Gummihäute in kleine Bäche, breite Flüsse und ins Meer. Wenn man die dort angekommenen 18 Zentimeter langen Kondome aneinanderreihte, würden sie jährlich fast dreimal die rund 7.500 Kilometer lange italienische Küste am Ligurischen, Tyrrhenischen, Ionischen und Adriatischen Meer einrahmen, rechneten Umweltaktivisten jetzt hoch. Nach Kolibakterien, Stickstoff, Phosphor und Teer bedroht jetzt also ein Großteil der 160 Millionen Kondome, die jährlich zwischen Sterzing und Sizilien verkauft werden, das Mittelmeer. Ein Fischer in einem Hafen unweit von Rom schildert die Lage recht plastisch: „Ich hab so ein Ding auch schon mal aus den Eingeweiden eines Fisches rausgeholt.“ Bei Fiumicino sieht man den Badezimmermüll mit dem Tiber ins Meer münden: Dort wo vor 2.000 Jahren der Hafen des antiken Ostia lag. Das Imperium hatte die Probleme mit „der präservativen Umweltsünde“ freilich nicht. Damals verwendete „Mann“ eine Salbe aus Zederngummi.

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