Der Süden soll Klarheit bei den US-Demokraten bringen

Washington (taz) – Drei Wochen ist die Kür der Präsidentschaftskandidaten nun alt und soll am heutigen Dienstag mit Wahlen in insgesamt sieben Staaten endlich mehr Klarheit darüber bringen, wer von den fünf demokratischen Hoffnungsträgern bei der Wahl im November gegen den Republikaner George Bush antreten wird. Bill Clinton, der angeschlagene Frontrunner, hofft darauf, heute den ersten Sieg in Georgia davonzutragen. Ein zweiter Platz müßte als schwere Schlappe interpretiert werden. Dabei hofft der Gouverneur aus Arkansas vor allem auf die Unterstützung der schwarzen Bevölkerung, die in Georgia immerhin ein Viertel des Wahlvolkes stellt. Unterdessen ist der Umgangston zwischen den demokratischen Kandidaten schärfer geworden. Hatte etwa Bob Kerrey, der Kriegsheld aus Vietnam, sich noch in New Hampshire geweigert, den angeblichen Vietnam-Drückeberger Clinton zu verurteilen, so läßt er, seitdem es um Wählerstimmen im patriotischen Süden geht, keine Gelegenheit aus, ihm diese Feigheit vor dem Feind vorzuhalten. Derweil muß sich Präsident Bush weiter mit Pat Buchanan rumschlagen, der alle seine Energien auf Georgia konzentriert hat. Bushs Sprecher Fitzwater räumte nun ein, rund ein Viertel der republikanischen Wähler seien geneigt, gegen den Präsidenten zu stimmen. Buchanans Attacken gegen Bush sind jedenfalls nicht ohne Wirkung geblieben. Er hat begonnen, seine gesamte Wahlkampfrhetorik auf den rechten Flügel seiner Partei auszurichten. Martina Sprengel