Zurück in den Stau

■ Busspuren auf Ku'damm sollen eingeschränkt werden Über Vorschlag wird noch Ende des Monats entschieden

Berlin. Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) will die Busspuren auf dem Ku'damm zeitlich einschränken. Wie sein Staatssekretär Ingo Schmitt gestern mitteilte, sollen die Busspuren künftig nur noch wochentags zwischen 10 und 19 Uhr gelten und samstags von 8 bis 14 Uhr. Derzeit hat die Busspur auf dem Ku'damm keine zeitliche Beschränkung. Der Vorschlag soll noch in diesem Monat beschlossen werden.

Scharfe Kritik erntete gestern Haases Vorstoß beim Koalitionspartner. SPD-Sprecher Hans-Peter Stadtmüller lehnte die von Haase vorgeschlagene zeitliche Regelung ab. Man wolle zwar nicht um Zeiten feilschen, aber die Busspuren auf dem Ku'damm müßten bis »mindestens 22 Uhr« aufrechterhalten werden, um zu verhindern, daß auf dem Boulevard wie vor der Einführung der Busspuren »mit dem Auto rauf und runter gefahren werde«.

Die umweltpolitische Sprecherin der SPD, Käthe Zillbach, nannte den Vorstoß einen »unabgestimmten Alleingang«, der die »Hilflosigkeit der Verkehrsverwaltung« gegenüber den zunehmenden Verkehrsproblemen ausdrücke. Gerade der Ku'damm sei für eine derartige Regelung ungeeignet, da er auch am Abend von einer großen Zahl von PKWs und Passanten frequentiert werde.

Im Hinblick auf eine möglichst staufreie Beförderung sei die zeitliche Begrenzung wochentags »besonders unsinnig«, so Zillbach weiter. Sie forderte statt dessen eine Ausweitung des bisherigen Busspurnetzes auf 300 Kilometer. Damit würde die BVG rund 150 Millionen Mark einsparen. sev