HEUTE IM MODERNES: M. Walking On The Water

“Handgemacht!“ schreit uns die neue LP des Krefelder Quintetts entgegen. Von dem Titel „Wood“, der uns an schwielige Handwerkerhände denken läßt, über das Cover, das ein roh zusammengehauenes Etwas zeigt, bis zur Entstehungsgeschichte des Albums — es wurde in der Wohnung eines der Musiker aufgenommen — strahlt uns eine Natürlichkeit entgegen, wie sie auch schwedische Fichtenholz-Saunas vermitteln. Aber immerhin gab die Gruppe schon spontane Kneipenkonzerte, als noch niemand ihren Namen kannte, während die Platten von Anfang an mit nachvollziehbarer Lebensfreude überzeugten.

Seit der polterigen ersten Single Party In The Cemetery, die der Gruppe vorschnell den Ruf der deutschen Pogues einbrachte, lebte der folkig angehauchte Pop von seinem ländlichen Charme: Die Melodien sind stets naheliegend wie das Dorf für den Sonntagsausflug; das Instrumentarium, vor allem Geige und Akkordeon, macht auch den Bauern und sein Huhn glücklich.

Die neue Platte setzt den Kurs konsequent fort: dick aufgetragene Häuslichkeit von fünf Musikern, die, wie es scheint, in erster Linie keinesfalls Stars sein wollen. Das zeigt sich auch auf den Konzerten: Die netten Jungs von nebenan spielen immer noch so vehement, als müßten sie sich ihr Abendsüppchen verdienen. Peter Lau

heute um 20 Uhr im Modernes