Umweltkonferenz ohne Indianer?

New York (ips) — Mehr als 50 Indianerführer aus Süd- und Zentralamerika, der Karibik, den USA und Kanada marschierten am Mittwoch zum Sitz der Vereinten Nationen, um gegen ihren Ausschluß aus der UNO- Konferenz über Umwelt und Entwicklung (UNCED) und den Vorbereitungstreffen dafür zu protestieren. Sie haben sich diese Woche in New York zur Veranstaltung eines „Interkontinentalen Kongresses der eingeborenen Völker“ über das Thema Umwelt versammelt. Die Indianer wollen an den Vorbereitungstreffen und der Umweltkonferenz mit den Rechten von Mitgliedsstaaten teilnehmen, erklärte die Rechtsanwältin Tonya Gonnella Frichner von den Onondaga-Irokesen. „Wir können um Beobachterstatus anrsuchen, wie ihn die Nichtregierungsorganisationen (NGO) haben, wurde uns mitgeteilt. Aber wir sind keine NGO. Wir sind eine Nation, die erste, die in dieser Hemisphäre existiert hat.“ Die Indianervölker werden nicht um einen Beobachterstatus ansuchen, sagte der Sprecher der Dine-Navajo, Rudy Martin. „Es geht um die Souveränität. Die Staaten der Erde akzeptieren eingeborene Völker nicht als unabhängige, separate Nationen, so wie wir uns sehen“, erklärte Martin. Die Indianerführer wollen nächste Woche einen Brief an die UNO senden, in dem sie ihr Recht auf Teilnahme am UNCED-Gipfel unterstreichen. „Die Industriestaaten haben nicht nur unsere Rohstoffe genommen, sondern auch die Atmosphäre mißbraucht“, sagte Alicia Garcia von der „Gesellschaft zur Verteidigung der Savanne“.