Neuer Vorschlag im Tunnelstreit

Berlin. Eine Annäherung zwischen Bonn und Berlin im Streit um den geplanten Eisenbahntunnel deutet sich an. Verkehrsminister Krause und Verkehrssenator Haase (beide CDU) einigten sich darauf, einen Kompromiß des Bundesbahnchefs Heinz Dürr prüfen zu lassen. Dürr schlug am Donnerstag vor, sowohl den Tunnel plus zentralen Umsteigebahnhof wie auch den Eisenbahnring auszubauen, und zwar in einer abgespeckten Form. So könne beides mit den 10,7 Milliarden Mark finanziert werden, die die Bundesregierung dafür in den nächsten zehn Jahren zur Verfügung stellen wird. Der Eisenbahntunnel solle statt mit vier Röhren mit nur zwei Röhren gebaut werden. Außerdem sollen die Gleislücken der Nordbahn und der Dresdener Bahn zehn Jahre später als vorgesehen geschlossen werden. Sollte der Vorschlag Dürrs realisierbar sein, so wäre Krause bereit, einen Tunnelbau ab sofort zu finanzieren, hieß es in der Verwaltung. Ob dieser Tunnel unter dem Lehrter Bahnhof oder unter dem Bahnhof Friedrichstraße gebaut wird, blieb ungeklärt. esch