Marzahner Ärzte contra »Miethaie im Senat«

■ Quadratmeter-Mietpreis von geforderten 41 Mark wäre das berufliche Todesurteil für Gesundheitszentrum

Marzahn. Die niedergelassenen Ärzte des Marzahner Gesundheitszentrums »Ernst-Ludwig- Heim« sind sich einig: sie werden ihr »berufliches Todesurteil« nicht unterschreiben. Statt der bisherigen Miete von 24 Mark pro Quadratmeter sollen sie nach dem Willen des Senats künftig 41 Mark zahlen. Die Hiobsbotschaft in Form eines Nutzungsvertrages hatte der Senatsverantwortliche für die Umstrukturierung von 13 Polikliniken, Dieter Lullies, überbracht. In der Hoffnung auf Mietschutz hatten die Ärzte, die seit 1991 Vormietverträge für die Räume besitzen, die Übernahme ihrer Einrichtung durch die vom Senat gegründete »Gesellschaft für gesundheitlich- soziale Zentren Berlin« zunächst begrüßt. Auf die Frage nach den Konsequenzen einer Unterschriftsverweigerung habe Herr Lullies nämlich erklärt, so Dr. Eva Kuhn, daß »im Westen genügend Leute darauf warten, sich in Marzahn niederzulassen«. Im übrigen sei der Vormietvertrag des Bezirksamtes ohnehin »nicht gültig«. Die Ärzte wundern sich nun aber, daß mit der Unterzeichnung des Nutzungsvertrages der Vormietvertrag ungültig werden solle. Wie könne das gehen, wenn er gar nicht rechtskräftig gewesen sei? Ebensowenig wollen die Mediziner der Aussage von Herrn Lullies Glauben schenken, wonach der Nutzungsvertrag »unumstößlich«, weil vom Gesundheitsausschuß des Abgeordnetenhauses abgesegnet sei. Auch die Kollegen der anderen zwölf betroffenen Polikliniken hätten bereits bei der Ärztekammer um Unterstützung ersucht. Gegen eine mögliche Kündigung der bestehenden Vormietverträge werde man sich notfalls gerichtlich zur Wehr setzen. Christina Schultze/adn