Berliner Bibliotheken schließen

Berlin. Täglich reagieren die Berliner Bibliotheken in den Bezirken mit ganztägigen Schließungen ihrer Filialen auf die öffentlichen Personalkürzungen.

In Wilmersdorf hat die Walther Rathenau-Bibliothek ab sofort dienstags geschlossen, und in der Theodor-Fontane-Bibliothek kann man mittwochs nicht mehr ausleihen. In Spandau entfällt dienstags die Spätöffnung der Mediothek. In Tiergarten sind Zweigstellen im Moabiter Kiez gefährdet.

Die öffentlichen Bibliotheken müssen wegen der Berliner Etatkürzungen insgesamt 109 Stellen abbauen.

Dramatisch wirkt sich das nach Auskunft des dortigen Amtsleiters Büchereiwesen, Detlev Schulz, in Reinickendorf aus.

Mittwochs gibt es dort Bücher und andere Medien nur noch aus der Autobücherei. Die kleine Zweigstelle in Wittenau wird am 21. März ihre Pforten ganz schließen.

Betroffen ist aber vor allem die Humboldt-Bibliothek, nach der Amerika-Gedenkbibliothek die größte Berliner Publikumsbibliothek. Der Rückstau in der internen Arbeit gefährdet dort die Vorbereitung der Neuanschaffungen für den gesamten Bezirk.

Leiden wird wohl auch die dezentrale Kulturarbeit in der Humboldt- Bibliothek, wo 1991 Sarah Kirsch, Stefan Heym und Cees Noteboom gelesen hatten. cif