Hemelinger Marsch ausweisen

■ SPD-Politiker fordern neue Gewerbegebiete / Lob für Jäger - Kritik an Fücks

Die Wirtschaftsdeputierten der SPD-Fraktion sind mit „ihrem“ Senator sehr zufrieden. Der heißt zwar Claus Jäger und ist FDP- Mitglied, aber die SPDler haben „mit Genugtuung die Kontinuität in der Umsetzung ihrer wirtschaftspolitischen Vorstellungen durch die neue Leitung des Wirtschaftsressorts festgestellt“ und gestern auf einer Pressekonferenz verkündet.

Mit einem anderen Senator haben die SPD-Wirtschaftspolitiker allerdings mehr Probleme. „Fücks macht pseudo-juristische Faxen“, urteilte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD- Fraktion, Andreas Lojewski. „Mätzchen als Politikersatz“, sieht Lojewski in der Weigerung des Fücks unterstellten Planungsamtes, dem Grundstückskauf in der Hemelinger Marsch zuzustimmen. Lojewski: „Das Problem muß politisch entschieden werden.“

Wie, darauf haben sich die SPD-Wirtschaftspolitiker am Freitag auf einer Klausur in Bremerhaven verständigt und dafür laut Lojewski „nur ein paar Minuten gebraucht.“ „Durch Brachenrecycling und Ausweisung neuer Gewerbegebiete in Hemelingen und auf dem Klöckner-Gelände möglichst kurzfristig ein attraktives Angebot schaffen“, heißt es in der Pressemitteilung. Das Stadtplanungsressort müsse jetzt den Planungsprozeß forciert voranschreiben. Lojewski: „Das fordere ich ein.“ Zur Zeit gibt es laut Lojewski in Bremen nur noch eine Flächenreserve von 15 Hektar bei einem jahresdurchschnittlichen Bereich von 50 Hektar. Auch an der Universität möchte die SPD die Gewerbeflächen ausweiten. „Arrondierung“, heißt hier die eher vorsichtige Formulierung.

Zur Verbesserung der Standortqualität Bremens hält Lojewski nach wie vor die Straßenbauvorhaben Hemelinger Tunnel, A 281 in der Neustadt und B 74 in Blumenthal für unverzichtbar. Konflikte mit der Koalitionsvereinbarung sieht er bei seinen Forderungen nicht: „Das ist nicht jenseits.“ hbk