„Es war alles umsonst“

Auf jugoslawisch ist Mazedonien eine unabhängige Republik mit Skopje als Hauptstadt. Auf griechisch heißt es Makedonien und existiert überhaupt nicht. Ein alter Konflikt unter neuen Vorzeichen  ■ VON ROLAND HOFWILER

Es ist nicht einfach, von Mazedonien nach Makedonien zu gelangen. Schon gar nicht für den Einheimischen, dessen jugoslawischer Paß neben Geburts- oder Wohnort die Herkunft aus der „Sozialistischen Republik Mazedonien“ verrät. Seit diese bei der EG um Anerkennung als eigenständiger Staat nachgesucht hat, will Griechenland die Mazedonier von seinem nördlichen Landstrich Makedonien fernhalten.

Aber auch der EG-Paß ist am Schlagbaum Gevgelija- Euzonel kein Passepartout. Ein Zeitungsbündel im Gepäck erweckt Anstoß. Das bürgerliche Tagblatt 'Nova Makedonia‘, Druckort Skopje, gilt in Griechenland als staatsfeindliche Lektüre. Und als Rückweisungsgrund. Ein Einkauf beim Duty-free-Shop im Niemandsland zwischen Mazedonien und Makedonien wird noch genehmigt — dann führt der Weg zurück in die „Republik Skopje“, wie sich die griechischen Zöllner auszudrücken belieben.

Dabei steht in jedem griechischen Geschichtsbuch geschrieben: Makedonien ist ein Landstrich, der sich auf drei Länder erstreckt. Zu 51 Prozent auf Griechisch- Makedonien, zu 10 Prozent auf Bulgarisch-Mazedonien und zu 38 Prozent auf Jugoslawisch-Mazedonien.

Daß es nicht nur einen Landstrich namens Makedonien gibt, sondern auch ein Volk von zwei Millionen Einwohnern, das sich danach benennt, will das offizielle Athen und auch die überwältigende Mehrzahl der Griechen offenbar nicht wahrhaben. Sie gehen schlicht davon aus, daß die 200.000 Bewohner des griechischen Teils Makedoniens Griechen sind. Punktum.

Im Nacken sitzt die Angst

In den slawischen Orten Lerin (griechisch: Florina), Negocani (Nike) oder Voden (Edessa) weist nichts darauf hin, daß hier eine Minderheit lebt. Die Kirchen, von Slawen im frühen Mittelalter erbaut, stehen im alten Glanz und gleichen denen im benachbarten Ohrid — aber sie sind griechisch-orthodox geweiht. Was hier je einmal slawisch war — mazedonisch oder bulgarisch — ist nicht mehr zu erkennen. Vom Baustil ist es eins mit der mittelalterlichen Stadtarchitektur Griechenlands. Auf dem Markt, auf dem Basar und beim Kirchgang sprechen die Menschen untereinander griechisch. Spricht man sie auf mazedonisch an, antworten sie selten. Die Angst sitzt zu tief im Nacken. Das Wissen um Spitzel, Denunzianten und V-Leute ist allgegenwärtig. Auch in den Kaffeehäusern: Zwar gibt es auch hier „cevapcici“, doch man muß sie auf griechisch bestellen.

Hätten wir nicht die Adressen von Bekannten, wir würden nicht einmal auf den Friedhöfen ein Zeichen entdecken, daß hier nicht Griechen, sondern Menschen anderer Völker leben. Auch im Telefonbuch enden alle Namen mit -os und -is, wie im Griechischen üblich. Auch die Vornamen werden griechisch geschrieben.

Und die Bekannten in Edessa? Sie sprechen ihren „slawischen Dialekt“, wie sie sagen, nur in ihren vier Wänden. Ansonsten seien sie Griechen — was sonst, fragen sie zurück. Die Identifikation mit Bulgarien und erst recht mit Slawisch-Mazedonien hat sich nicht überliefert. Wie auch? Nicht einmal ein Kirchenkalender in slawischer Sprache findet sich in der Küche der religiösen Großeltern Ivan und Verona. Ihre bulgarische Bibel steht nicht im Bücherregal, sondern im Kleiderschrank. Ihre Kinder sprechen noch ein umgangssprachliches Mazedonisch; die jüngste Generation kennt nur noch einzelne Wörter.

Nikos, der jüngste Enkel, studiert in Thessaloniki Geschichte und Philosophie. Wir fragen ihn und seine Freunde, als was sie sich fühlen. „Als Regionalist“, versucht Nikos seine Lage zu erklären, „in Griechenland geboren, nur in dieser Kultur und Sprache aufgewachsen, da bin ich zum Griechen geworden.“ Auch wenn sich viele ihrer Eltern noch mit ihrer slawischen Herkunft identifizierten — sie hätten diesen Bezug verloren. „Unsere Eltern wußten der repressiven Assimilierungspolitik keinen Widerstand entgegenzusetzen“, erzählt Nikos, „weshalb sollten wir es heute tun?“

Seine Freunde stimmen zu. Sie wünschen sich ein Europa mit offenen Grenzen, mit relativ autonomen Regionen und einer weniger zentralgesteuerten Politik als in Griechenland mit seinem Zentrum Athen. Aber kollektive nationale Minderheitenrechte möchte keiner dieser Jugendlichen einklagen. Nikos: „Wer sich als slawischer Mazedonier fühlt, der soll eben nach Skopje übersiedeln, wenn es ihm in Griechenland nicht gefällt.“ Jugoslawische Verhältnisse wünscht er sich hier jedenfalls nicht. Er distanziert sich von „radikalen Kreisen“, die überall in der Gegend einen Kampf für „Kulturzentren“ führten. Ob aus Angst oder Überzeugung bleibt dahingestellt, aber Nikos wiederholt die offizielle Propaganda: „Die sind doch alle von Skopje aus gesteuert.“

Eine Stimme, die wir noch öfters vernehmen. Die meisten Menschen meiden das politische Gespräch. Vereinzelt sind sie gar barsch, stoßen wir sie mit der Ansicht vor den Kopf, die nationalen Spannungen könnten auch hier eines Tages explodieren, wenn die Athener Regierung weiter auf ihrer starren Politik beharre, sich vom neuen Staat Mazedonien abzuschotten und die Existenz eigener nationaler Minderheiten schlichtweg zu leugnen.

Doch wie auch wir erleben mußten, wagt es kaum einer der Betroffenen, seine Sprache, Kultur und nationale Identität einzufordern. Das gilt für Türken, Bulgaren, Albaner, Rumänen (Walachen) und Mazedonier gleichermaßen. Wen wundert es da, daß es dem Europäischen Büro zur Erhaltung der alteingesessenen Minderheitensprachen bisher nicht gelang, eine eigene nationale Sektion in Griechenland ins Leben zu rufen und daß die Athener Regierung generell EG-Vereinbarungen in der Frage des Minderheitenschutzes sabotiert?

Denn die offizielle Statistik besagt: 98,5 Prozent aller neun Millionen Einwohner Griechenlands sind Griechen, 0,9 Prozent „ehemalige Türken“, 0,3 Prozent „slawophone Griechen“, sprich Bulgaren, 0,2 Prozent „Arvanites“, sprich Albaner. Mazedonier werden unterschlagen. Wer andere Zahlen veröffentlicht, dem ist strafrechtliche Verfolgung gewiß. Wer sich für die Zahlenangabe stark macht, die internationale Beobachter heranziehen, nach der in Griechenland noch immer 450.000 Türken leben, 300.000 Bulgaren und Mazedonier, 150.000 Albaner und mehrere hunderttausend Roma-Zigeuner, der kann mit einer Anklage wegen „Verbreitung staatsfeindlicher Propaganda“ rechnen.

Denn für alle Minderheiten gilt: Sie sind zwar Menschen mit einer anderen Muttersprache (die im öffentlichen Leben nicht gesprochen werden darf), aber mit dem Bekenntnis zum „griechischen Nationalbewußtsein“. Dabei wird nach offizieller Lesart den „ehemaligen Türken“ noch das Recht zugestanden, Zeitschriften in türkischer Sprache herauszubringen und eigene Kindergärten zu führen. Schulunterricht in türkisch ist dagegen bereits verboten, türkische Orte dürfen im Ortsschild nur den griechischen Namen führen. „Eine Sonderstellung innerhalb der Repressionspolitik, für die die Slawen uns Türken schon beneiden“, erzählt Fatana, Kindergärtnerin im einzigen türkischen Kulturhaus der nordgriechischen Metropole Thessaloniki.

Eine Reise in die Geschichte verdeutlicht die Lage: Über Jahrhunderte waren alle Völker des südlichen Balkan von den Türken unterjocht, hatten weder Griechen noch Serben, Bulgaren oder Mazedonier ein beständiges staatliches Gebilde. Und als im Vorfrieden von San Stefano 1878 das gesamte Makedonien dem autonomen Bulgarien zugeschlagen wurde, war dies nicht von langer Dauer. Schon im gleichen Jahr gliederte der Berliner Kongreß die Vielvölkerregion wieder dem Osmanischen Reich an. Während der Balkankriege 1912/13 wechselte dann Makedonien je nach Kampflage den Herrscher. Ebenso im Zweiten Weltkrieg. Erst 1947, im Friedensvertrag von Paris, wurden die heutigen Grenzen festgelegt, kam der Großteil zum heutigen Griechenland.

Das Verhängnis der vorhergehenden Jahre: Zwangsumsiedlungen, die in dieser Balkanregion zu jedem „Friedensschluß“ gehörten. Vor allem der „historische Bevölkerungsausgleich zwischen Griechen und Türken“ im Jahre 1922 hinterließ tiefe Narben. Die seit 3.000 Jahren griechischsprachigen Küstenregionen Kleinasiens wurden durch die Vertreibung von 1,5 Millionen kleinasiatischen und pontischen Griechen ausgelöscht, das uralte hellenische Smyrna zum türkischen Izmir. Im Gegenzug hatte eine halbe Million Türken das Gebiet des heutigen Griechisch-Makedonien zu verlassen, vertrieb die Athener Regierung Hunderttausende Bulgaren und Slawo-Mazedonier aus Nordgriechenland, um so einen „ethnisch reinen“ Nationalstaat zu schaffen.

Wie kaum anders zu erwarten regte sich Widerstand unter den Slawo-Mazedoniern und Bulgaren. Ihre 1893 ins Leben gerufene „Innermazedonische Revolutionäre Organisation“ (VMRO) bombte fortan nicht nur gegen türkische Statthalter, sondern auch gegen die neuen griechischen Herren. Und sie werde bald wieder Bomben werfen und Attentate durchführen, schreiben in diesen Tagen die griechischen Medien aller Schattierungen vom Boulevardblatt 'Ethnos‘ bis zur seriösen 'To Vima‘.

Als sei Griechenland von Skopje aus mit Krieg bedroht wie Kroatien von Belgrad, kennen die Zeitungen Athens in diesen Wochen kein besseres Thema zum Ausschlachten als das Thema VMRO. Denn so wie in Kroatien und Serbien militante Nationalisten den Ton angeben, sitzt seit den ersten Mehrparteienwahlen in der südlichsten jugoslawischen Republik Mazedonien die Befreiungsbewegung VMRO als größte Fraktion im Parlament. Ihr 28jähriger Vorsitzender Ljupco Georgievski macht keinen Hehl daraus, daß sein vorrangiges Ziel die „historische mazedonische Staatlichkeit“ ist — bis ans Ägäische Meer und dem ganzen nördlichen Teil Griechenlands mit Thessaloniki als Hauptstadt, fügen die Athener Politiker zugleich hinzu, allerdings ohne hinreichende Beweise für ihre These zu liefern.

Die Beteuerungen von Kiro Gligorov, Präsident Mazedoniens — oder wie die Griechen sagen, der „Republik Skopje“ —, sein Staat hege keine Expansionsgelüste und werde die bestehenden Grenzen Europas nicht in Frage stellen, gelten für die Griechen nur als faule Ausrede. „Herr Gligorov“, so der griechische Außenamtssprecher Manolis Kalamidas mit nervöser Arroganz, „muß lernen, die EG-Beschlüsse in der Sprache der Gemeinschaft zu lesen.“ Ein Hinweis auf die Erklärung der Europäischen Gemeinschaft vom Dezember 1991, sie werde alle ehemals jugoslawischen Republiken als neue Staaten anerkennen, solange sich diese verpflichten, „daß sie keine territorialen Ansprüche gegenüber einem benachbarten EG-Staat haben, inklusive des Gebrauchs einer Bezeichnung, aus der sich territoriale Ansprüche ergeben.“ Das ist aus Athener Sicht gegeben, da Skopje einen „historischen Begriff“ mißbrauche. Der griechische Außenminister Samaras: „Wir werden die ,Republik Skopje‘ niemals anerkennen.“

Und als sei die Geschichte am Ende des Zweiten Weltkrieges stehengeblieben, malt man überall in Griechenland das Gespenst an die Wand, aus Skopje drohe eine militärische Gefahr, die VMRO wolle als Befreiungsbewegung in der Tradition der ETA und IRA Nordgriechenland destabilisieren. Schon würden in den Schulen Skopjes Landkarten aufgehängt, in denen das griechische Thessaloniki unter der slawischen Bezeichnung Solun als Hauptstadt eines vereinten Mazedonien gezeichnet würde. Sogar Alexander der Große werde in neuen Schulbüchern eingebürgert: Er soll nach Lesart Skopjes kein Grieche, sondern ein slawisch sprechender „Mazedonier“ gewesen sein. Auf neuen Banknoten werde der „Weiße Turm“, das städtische Wahrzeichen von Thessaloniki, als slawisches Wahrzeichen dargestellt.

Die Liste der angeblichen „Beweise“ ist lang in der griechischen Presse. Dabei existieren in Skopje noch gar keine eigenen Geldscheine, und auf dem jugoslawischen Dinar ist auch kein „Weißer Turm“ abgebildet. Wenngleich es stimmt, daß Straßenhändler in Skopje — wie derzeit überall auf dem Balkan — „historische Landkarten“ feilbieten, so hängen großmazedonische Karten doch noch nicht in den Schulräumen.

„Vereinfachung und Konfrontation“

„Wer hat sich in dieser Weltregion je um Details geschert“, lacht Konstantinos, der Greis, der in seiner kleinen Thessaloniker Wohnung für uns seine Vergangenheit Revue passieren läßt. „Man setzt auf Vereinfachung und Konfrontation.“ Als Jugendlicher stieß er 1927 auf die damals noch unbedeutende Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) und war von ihr begeistert. Denn sie propagierte neben radikalen sozialen Forderungen auch die Idee einer „Balkanföderation unter Einschluß eines unabhängigen Mazedoniens“. Aber bald merkte die Führung, daß der griechische Patriotismus für solche internationalistischen Gedanken nicht zu gewinnen war. Und tatsächlich: Als der Slogan von einem autonomen Mazedonien fallengelassen wurde, entwickelte sich die KKE gegen Ende der 30er Jahre zu der stärksten politischen Partei des Landes, während der deutschen Okkupation (1941-44) gar zur treibenden Widerstandskraft.

Erst der anschließende Bürgerkrieg (1946-49) schwächte und spaltete die KKE. Allerdings unter anderen Vorzeichen tauchte dann auch wieder zwischen dem damals titofreundlichen Partisanenführer Markos Vafiadis und dem kremltreuen KKE-Generalsekretär Nikos Zachariadis die Mazedonienfrage auf. Die kremltreue Fraktion kehrte zur Idee der Balkanföderation zurück, die Nordgriechenland über Bulgarien an den „Ostblock“ anbinden sollte — und in späteren Schritten Jugoslawien und Südgriechenland. Ein Plan, der zur wahrhaft griechischen Tragödie wurde: 108.000 Bürgerkriegstote, Hunderttausende Flüchtlinge.

„Die stalinistischen Abrechnungen hinterließen tiefe Narben“, erinnert sich Konstantinos. „Auch ich bezahlte es teuer, auf Titos Seite gewechselt zu haben.“ Denn als „Moskaufeind“ und Kommunist wurde er in Griechenland zum heimatlosen Gesellen und mußte nach Jugoslawien flüchten. Aber eine neue Heimat fand er dort nicht. Nicht nur einmal habe man ihm in Skopje gesagt, ein wahrer Mazedonier spreche doch nicht griechisch. Und um zu zeigen, daß er voll hinter dem Tito-Sozialismus stehe und kein Agent sei, habe er viel von seiner Identität einbüßen müssen. Der alte Kommunist nachdenklich: „Ich habe viele Jahre meines Lebens für eine Idee gegeben, um nun mit ansehen zu müssen: Es war alles umsonst.“

Für Jahrzehnte war ihm die Rückkehr in seine Geburtsstadt verwehrt. Nicht weil die Jugoslawen den griechischen Makedonier nicht ausreisen ließen, sondern weil Athen schon damals eine Mauer im Norden aufbaute. Erst am 5. Januar 1983 verabschiedete die sozialistische Papandreou-Regierung ein Dekret, das ehemaligen politischen Flüchtlingen und Kommunisten die Heimkehr gestattete, falls sie sich fortan zum „hellenischen Geschlecht“ bekannten und beteuerten, keine „Spaltung des nationalen Raumes“ zu betreiben — ein klarer Nadelstich für alle Angehörigen von nordgriechischen Minderheitenvölkern.

Ein Nadelstich auch gegen Ibrahim, einem albanischen Kampfgefährten von Konstantinos, der erst vor zwei Jahren seine alte Heimat wieder betreten durfte. Dessen Verhängnis: Das Kriegsrecht aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, das zwischen Albanien und Griechenland bis 1989 galt, weswegen die beidseitige Grenze selbst für Rückkehrer dicht blieb.

Aber wer weiß davon in Griechenland überhaupt? Manchmal setzt sich Konstantinos in die Studentenkneipe unter seiner Wohnung und ruft sich all dies ins Gedächtnis zurück. Auch seine Jugend, als hier am Hafen von Thessaloniki die Armen und Ausgestoßenen auf der Bouzouki „Rembetika“ spielten — einen Stadtblues, der seinerzeit einzigartig war für Europa. Eine jetzt wiederentdeckte subkulturelle Musik, die von Liebe, Drogen und vom Überleben handelte und die die Sänger in ihrer jeweiligen Muttersprache zum Besten brachten. „Damals hat doch niemand gefragt, bist du Türke, Bulgare oder Grieche“, bemerkt der alte Mann verbittert, „wir waren doch alle das einfache Volk.“

Heute dagegen besteht „das Volk“ aus nationalbewußten Griechen. Sie kennen die Rembetika-Lieder nur auf griechisch, sie wollen nur diesen Teil der Kultur ihrer Väter kennen. Zumindest wir fanden unter den Studenten niemanden, der sich für die multinationale Vergangenheit Makedoniens interessiert hätte.

Dagegen stand das Thema Politik hoch im Kurs der Kneipendiskussionen. Konträr die Meinungen zu den Entwicklungen in Jugoslawien. Nur in einem war man sich einig: In Belgrad und Skopje braue sich etwas Gefährliches zusammen, oh ja. Dann eine abfällige Handbewegung: „Die Jugoslawen und ihr Nationalismus — der kann noch Schreckliches anrichten...“