Kampf ohne Dampf

■ Olympiasiegerin Gunda Niemann gewann die Weltmeisterschaft im Eisschnellauf-Vierkampf

Berlin (dpa/taz) — Eisschnellauf- Olympiasiegerin Gunda Niemann (Erfurt) plagte bei der Vierkampf- Weltmeisterschaft in Heerenveen ein echter Konflikt: „Ich konnte so gut wie gar nicht trainieren, wollte aber den Titel.“ Mit dem jedoch liebäugelte auch Emese Hunyady. Am Finaltag hatte die Wienerin die 1.500 Meter als vorletzte Mehrkampf- Strecke in hervorragenden 2:04,48 Minuten und neuem Bahnrekord gewonnen. Gunda Niemann kam nur auf 2:05,02 Minuten. Damit war das abschließende Duell der beiden perfekt, der 5.000-Meter-Lauf sollte entscheiden. Gunda Niemann mußte im Rennen gegen Emese Hunyady 4,8 Sekunden gutmachen, um den Titel zu verteidigen. Und so legte sie los wie von tausend Taranteln gestochen. Von Runde zu Runde nahm sie der Österreicherin Meter um Meter ab. Erst nach vier Kilometern resignierte die Österreicherin. „Ich bin in Topform, aber dieses Tempo konnte ich einfach nicht mitgehen. Schade, so nahe war ich nach 14 Jahren Eislauf noch nie einem so großen Sieg. Aber Gunda war nicht zu schlagen.“

Doch auch die Unschlagbare war erschöpft: „Es war nur noch Kampf, denn nach Olympia war der Dampf absolut raus.“

Endstand: 1. Niemann 171,651, 2. Hunyady 172,621, 3. Seiko Hashimoto (Japan) 174,489, 4. Ludmilla Prokraschewa (GUS) 174,608, 5. Heike Warnicke (Erfurt) 175,684, 6. Claudia Pechstein (Berlin) 175,749, 7. Svetlana Boiko (GUS) 176,060, 8. Lia van Schie (Niederlande) 176,139, 9. Swetlana Baschanowa (GUS) 176,201, 10. Carla Zijlstra (Niederlande) 176,307; Jaqueline Börner verletzt aufgegeben.