Handwerker Bremens, vereinigt Euch

■ Mittelstand soll konzentriert werden

Der Bremer Wirtschaftssenator Claus Jäger (FDP) liebt seine Heimat. Deshalb soll der Wirtschaftsstandort Bremen-Nord aufgemöbelt werden. Das Projekt Handwerkerhof soll überwiegend klein- und mittelständische Betriebe unter einem Dach konzentrieren. Mit dem in Bremen bislang einmaligem Konzept sollen auf 6.000 Quadratmetern an der Ermlandstraße in einer ersten Baustufe 6,9 Millionen Mark investiert werden.

Der Plan sieht ein fünfgeschossiges Gebäude mit sieben angegliederten Produktionshallen vor. Neben der reinen Produktions- und Bürofläche ist ein Gastronomiebereich vorgesehen, der auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll. Für Kurt Meyerdierks, technischer Betriebsberater bei der Handwerkskammer, liegen die Vorteile dieses Konzeptes auf der Hand: Der Handwerker-Hof läge in verkehrsgünstiger Lage mit unmittelbarem Anschluß an die B74. Flexible Größenzuschnitte der Räume und die Möglichkeiten zum Informationsaustausch mit anderen Betrieben sollen die Einrichtung zu einer Art Heimat für die örtlichen Handwerksbetriebe machen. Gleichzeitig stünde die Einrichtung mit seiner Infrastruktur als Starthilfe für Existenzgründer zur Verfügung, die mit einem Neuaufbau überfordert sind.

Betreut wird das Projekt von einer Arbeitsgruppe unter Beteilung des Wirtschaftssenators, der Wirtschaftsförderungsgesellschaften Weser-Jade und Bremen, der Handwerkskammer Bremen sowie der Hanseatischen Industrie- und Beteiligungsgesellschaft (HIBEG). Angesprochen seien vornehmlich kleinere, innovative dienstleistungs- und produktorientierte Handwerksbetriebe, die zu Mietpreisen zwischen 10 und 12 Mark unter einem Dach Platz finden.

Bevor der Grundstein gelegt wird, gehen erst eimal rund 500 Fragebögen in einer ersten Marketing-Phase an norddeutsche Handwerksbetriebe heraus, erklärte Alexander von Harder von der Weser-Jade GmbH. Ist die Resonanz positiv, kann mit dem Projekt begonnen werden. Interessierte Handwerksbetriebe seien dazu aufgerufen, Vorschläge zu machen. Diese würden nach Möglichkeit in der Realisierungsphase berücksichtigt.

HJW