Hausmannskost und saure Gurken

Ein Mann namens Bernhard und eine Frau mit Namen Annemarie lernen sich in einer Kneipe kennen. Er bekämpft die Frustration einer nicht erfolgten Beförderung mit Bier — sie möchte einen Mann. Schließlich kommt man sich endlich näher... Das ist der vielsagende Inhalt von »Kurz davor« und genauso vielsagend ist dessen Umsetzung: Bauarbeiterwitze, dämliches Geschwafel und Chauvi-Sprüche. In einem durch Geschmacksverirrung gekennzeichneten Bühnenbild im Stil der siebziger Jahre (Bühne: Beate Kelm) und unter der nicht erfolgten Regie von Andreas Schmidt spielen Christiane Reiff (die dieses überflüssige Stück auch geschrieben hat) und Hans Christiani laues Theater nach Hausfrauenart. Zwischen offenen Plattitüden und haarsträubenden Klischees bleibt nur die magen- und geistschonende Empfehlung, diese Veranstaltung zu meiden. Es sei denn, man verfügt über einen IQ, der nicht über dem einer sauren Gurke liegt.

»Kurz davor« um 20.30 Uhr im Intimen Theater York Reich/Foto: Frank Roland-Beeneken