Senatsrat: Kröning legt falsche Zahlen vor

■ Kröning: Bremer Uni geht es relativ gut

Senatsrat Reinhard Hoffmann vom Ressort Bildung und Wissenschaft war gestern ehrlich entrüstet. Da hatte doch Finanzsenator Kröning erklären lassen, daß es den Bremer Hochschulen im Bundesvergleich relativ gut gehe. Und Krönings Zahlen stimmen gar nicht!

So hatte der Finanzsenator Kröning behauptet, der Haushalt für Forschung und Lehre an der Bremer Uni habe sich zwischen 1985 und 1991 von 203 auf 420 Millionen Mark erhöht. Hoffmann rechnete vor, daß bei den Zahlen die Drittmittel einbezogen worden seien. Tatsächlich habe sich der Forschungshaushalt von 195 auf nur 306 Mio. erhöht.

Die Behauptung Krönings, Bremen liege bei seiner Pro-Kopf-Ausgabe im Wissenschaftshaushalt mit 376 Mark „im Durchschnitt“ (= 426 Mark), sei falsch. Tatsächlich liege Bremen mehr als 10 Prozent unter Durchschnitt, ungeachtet der Tatsache, daß man die Bedingungen eines Stadtstaates gegen die eines Flächenstaates umrechnen müsse.

Außerdem sei durch die Sparvorlage des Finanzsenators das Bremer Hochschulprogramm um 40 Millionen in den nächsten zwei Jahren gekürzt und zusätzlich 100 Stellen eingespart worden.

Die Veröffentlichung falscher Zahlen fand Hoffmann gestern „höchst fragwürdig“. „Ein ähnliches Spielchen wie bei den Trüpel-Millionen werden wir nicht mitmachen“, erklärte Hoffmann. Die Auseinandersetzung um Sparpläne würden demnächst auf Chef-Ebene diskutiert. mad