SPD verbietet Ideen

■ Claus Dittbrenner fällt über Fücks-Beamten her

Seit einigen Monaten wird im Kommunalverband Bremen/Niedersachsen gemeinsame Landesplanung geübt. So wurde dort die Idee geboren, daß Bremen im Umland Wohnraum finanzieren könnte, der dann wohnungssuchenden BremerInnen zur Verfügung stünde.

Für Bremen sitzt der Ralf Fücks unterstellte oberste beamtete Flächenplaner, Sunke Herlyn, in dem Gremium. Und der plauderte nach der letzten Sitzung in Lilienthal über diese unorthodoxe Idee, die ursprünglich von Achims Stadtdirektor Wilhelm Petri stammt.

Als nun der SPD-Fraktionsvorsitzende Claus Dittbrenner Herlyns Äußerung in der Zeitung las, ließ er alle diplomatische Zurückhaltung fallen, die sonst für den öffentlichen Umgang von Politikern mit Beamten gilt. „Ich habe kein Verständnis für die Gedankenspiele eines Dr. Sunke Herlyn, der in Lilienthal zum besten gibt, BremerInnen sollten im niedersächsischen Umland mit bremischen Mitteln geförderte Mietwohnungen beziehen“, giftete Dittbrenner. Und weiter: „Weiß Herr Sunke Herlyn nicht, daß jeder Bremer, der ins niedersächsischen Umland zieht, dort auch seine Steuern zahlt und damit Bremen schwächt?“

Doch. Dies weiß nicht nur Herr Sunke Herlyn, sondern auch Finanzsenator Volker Kröning, der sich kürzlich beim Kommunalverband über solche Ideen kundig machte. Und weil alle dieses Problem sehen, will der Kommunalverband seine Ideen auch erst noch einer gründlichen Prüfung unterziehen.

Das hätte auch Claus Dittbrenner wissen können, vorausgesetzt, er hätte sich beim Fraktionskollegen Carlo Schreiber kundig gemacht. Denn der sitzt für die SPD-Fraktion in dem Kommunalverband. Möglicherweise hätte Schreiber aber auch von nichts gewußt. Denn die letzten vier Sitzungen des Gremiums hat Schreiber schlicht geschwänzt. hbk