Schiff ahoi: Die Welle rückt

■ Historischer Kompromiß im Streit um die Verlegung des Kneipenschiffes

Zwei gestandene Staatsräte und viele Stunden Zeit brauchte es, dann stand es schließlich fest: Die neue Brücke über den Teerhof kann doch ganz schnurgerade und muß nicht nicht à la Pisa über die Weser gebaut werden.

Das Restaurantschiff „Welle“, das diesem an sich naheliegenden Plan sehr im Weg lag, wird jetzt doch um 20 Meter verholt und an den bereits eingerammten Dalben befestigt. Zu diesem von der Stadt schon immer gewünschten Ergebnis kam es, nachdem die Staatsräte Gerd Markus (Häfen) und Jürgen Lüthge (Bau) am Dienstag noch einmal mit dem Welle-Wirt Peter Heiss verhandelt hatten.

Heiss hatte immer wieder geltend gemacht, daß er es überhaupt nicht einsehe, durch die Brücke nur wirtschaftliche Nachteile hinnehmen zu müssen. Diese wollte er von Bremen ersetzt haben.

Und so muß die Stadtgemeinde nun kräftig in die Tasche greifen, um dem Wirt den 20-Meter-Umzug zu versüßen. Mehr als 100.000 Mark, so ist zu hören, wird Heiss zunächst einmal als Einmalzahlung erhalten. Desweiteren sollen dem Wirt auf 20 Jahre je 10.000 Mark gezahlt werden, weil Heiss wegen der Brücke angeblich eine höhere Versicherungsprämie zahlen muß. Außerdem hat sich die Stadt verpflichtet, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Heiss bei der Werbung behilflich zu sein.

Das Schiff will Heiss verholen, sobald das Geld auf dem Tisch des Hauses liegt, also in etwa zwei Wochen. Die Brücke soll dann im Akkordtempo gebaut werden. Staatsrat Jürgen Lüthge rechnet optimistisch damit, daß der Bau schon zum Juli 1983 fertig ist. hbk