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Vulkan AG und Kvaerner für Treuhand-Konzept

■ Der Treuhand-Verwaltungsrat entscheidet heute über die Werftenprivatisierung in Mecklenburg-Vorpommern

Berlin (taz) — Eine Privatisierung als Ganzes wird es für die mecklenburg-vorpommerschen Werften nicht geben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Verwaltungsrat der Treuhandanstalt heute die Entscheidung des Vorstandes vom vergangenen Dienstag bestätigen. Gestern teilte die Treuhand mit, daß auch die Unternehmen bei der „kleinen Verbundlösung“ mitspielen werden, was letzte Woche der einzige Unsicherheitsfaktor bei Bekanntgabe der Vorstandsentscheidung war. Denn mit dem Verwaltungsrat und dem Bundesfinanzministerium hatte sich der Vorstand zuvor abgestimmt, wie Präsidentin Birgit Breuel durchblicken ließ.

Die Bremer Vulkan AG sei nunmehr bereit, die gesamte industrielle Verantwortung für die Mathias-Thesen-Werft in Wismar und das Dieselmotorenwerk in Rostock zu übernehmen. Auch in den Gesprächen mit der norwegischen Kvaerner-Gruppe, die die Neptun-Warnow- Werft mit Werken in Rostock und Warnemünde übernehmen soll, seien Verbesserungen des bisherigen Angebots erreicht worden.

Diese Privatisierung sei weitaus tragfähiger als das von der Deutschen Maschinen und Schiffbau Union (DMS) erarbeitete Konzept, ließ die Treuhand weiter wissen. Das DMS-Konzept hatte die Übernahme der gesamten Kernbetriebe der ostdeutschen Schiffbauindustrie durch die Vulkan AG zu 51 Prozent vorgesehen. Die Treuhand sollte in der Sanierungsphase 49 Prozent behalten. Die Kommission der Europäischen Gemeinschaft habe einer großen Verbundlösung eine Absage erteilt, erinnerte die Treuhand. Die „internationale Lösung“ biete dagegen eine gute Grundlage für eine Genehmigung aus Brüssel.

In verschiedenen ostdeutschen Zeitungen wurde in den vergangenen Tagen spekuliert, ob die „kleine Verbundlösung“ letztlich mehr oder weniger Geld aus der Bundeskasse kosten wird als eine Umsetzung des DMS-Konzepts. Zitiert wurden allerdings nur Teilaspekte der Angebote von Vulkan und Kvaerner, die keinen seriösen Vergleich der Kosten und der Arbeitsplatzzahlen ermöglichen.

An der heutigen Sitzung des Treuhand-Verwaltungsrates wird auch der zurückgetretene Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Alfred Gomolka (CDU), teilnehmen. Das Mandat in dem Gremium ist personengebunden. Über das Verwaltungsratsmandat hinaus hat die Landesregierung in Schwerin kein Mitwirkungsrecht an der Privatisierungsentscheidung. Donata Riedel

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