„Ihr Babies, wir gewinnen“

■ Ex-Domprediger als Beistand für Werder-Profis in Istanbul

„Willkommen in der Hölle.“ Die Mannschaft von Werder Bremen bekam am Dienstag nachmittag bei der Ankuft auf dem Flughafen „Atatürk“ in Istanbul gleich einen Vorgeschmack von den leidenschaftlichen Fußball-Anhängern in der Türkei. „Ihr seid Babies, wir gewinnen 3:0“, hieß es auf den Transparenten in der Halle, und eine Heerschaar von Reportern umringte sofort Otto Rehhagel. Der Werder-Coach hatte sich zuvor auf dem Hinflug in der Boeing 737-300 von den Flug-Kapitänen Hans Beyer und Holger Funcke im Cockpit in die Geheimnisse über den Wolken einweihen lassen.

Rehhagel und seine Spieler liefen 24 Stunden vor dem schweren Europapokal-Viertelfinal-Rückspiel am Mittwoch (13.00 Uhr/ live bei RTL plus) bei Galatasaray Istanbul mit verkniffenen Gesichtern und zum Teil finsteren Minen bei nur drei Grad und „Hamburger Schmuddelwetter“ im Flughafen herum.

„Wir sind keineswegs bange. Sollten wir gewinnen, wackelt auf dem Rückflug der Flieger“, versprach Manager Willi Lemke, der wie vor zwei Jahren als –Maskottchen“ den Ersten Bremer Domprediger, Günter Abramczyk, mit auf die Reise in die Türkei genommen hatte. „Ich bin nicht hier, um für die Mannschaft zu beten, damit sie weiterkommt“, erklärte der Geistliche, der aber mit dem zuletzt hart kritisierten Rehhagel und Torhüter Oliver Reck Einzelgespräche geführt hatte: „Ich wollte sie in ihrer schweren Zeit trösten und die geschlagenen Wunden heilen“, erzählte der Pfarrer, der den Bremern schon in Schottland beim 1:0 über Celtic Glasgow Glück gebracht hatte. dpa