Kinderschutzzentrum muß Angebote kürzen

■ Heißer Draht für Kinder kaum noch besetzt

Ein „heißer Draht für Kinder und Jugendliche in Not“ — so versteht sich das Kinderschutzzentrum. Die gemeinnützige Einrichtung existiert seit zehn Jahren in Bremen und konnte, als noch genug Personal zur Verfügung stand, eine ständig besetzte Notleitung für Kinder, denen sexuelle oder körperliche Gewalt angetan wurde, anbieten. Rund um die Uhr konnten Kinder und Jugendliche anrufen und jemanden zur Hilfe holen. Dies ist seit diesem Jahr nicht mehr möglich.

Aus Kostengründen ist die Besetzung auf zwei Familientherapeutinnen und mehrere ehrenamtliche MitarbeiterInnen, die das Telefon wenigstens noch in den Abendstunden besetzt halten, zusammengeschrumpft. Bis Anfang letzten Jahres wurde das Zentrum von Bonn finanziert, aus Modellgeldern des Familienministeriums. Danach sollte Bremen selbst die Kosten übernehmen und tat dies auch für den Rest des Jahres mit den Versprechungen, auch weiterhin dafür zu sorgen, daß die Arbeit des Kinderschutzzentrums gesichert bleibt.

Nun stehen allerdings nicht einmal genug Gelder für drei vollbeschäftigte TherapeutInnen zur Verfügung. Für Annette von Stemmen und Brigitte Berauer, die im Moment zu zweit so gut wie's geht die Stellung halten, wäre das jedoch die mindeste Besetzung, die notwendig wäre, um wenigstens bis zehn Uhr abends eine Telefonleitung besetzt halten zu können. Jetzt hoffen sie auf Entscheidungen zu ihren gunsten. me