Kampfeswille im öffentlichen Dienst

Hamburg (dpa) — Einen Tag vor der vierten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst haben Beschäftigte am Mittwoch mit Warnstreiks ihre Forderung nach Einkommensverbesserungen in Höhe von 9,5 Prozent bekräftigt. Nach Angaben der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) beteiligten sich mehrere hundert Arbeitnehmer beim Kreiswehrersatzamt, bei der Stammdienststelle der Luftwaffe und beim Heeresamt in Köln, bei Finanzämtern in Leverkusen, Kassel und Wiesbaden und beim Bezirksamt Hamburg-Wandsbek. Die Gewerkschaft ÖTV hielt sich mit Streikaktionen weiterhin bedeckt. Bei den Tarifverhandlungen in Stuttgart wollen die öffentlichen Arbeitgeber dem Vernehmen nach kein neues Angebot vorlegen. Die ÖTV-Vorsitzende Monika Wulf-Mathies warnte erneut vor einem Scheitern der Verhandlungen, falls die Arbeitgeber nicht „kräftig drauflegen“ würden auf ihr bisheriges Angebot von 3,5 Prozent. Im Tarifkonflikt der westdeutschen Banken hatten die Gewerkschaften Handel, Banken und Versicherungen (HBV) und DAG eine Verschärfung der Streiks mit Schwerpunktaktionen in Stuttgart angekündigt. Am Mittwoch legten nach Angaben der Gewerkschaften dort rund 1.800 Mitarbeiter in 20 Geldinstituten die Arbeit befristet nieder. Die Banken richteten Notdienste ein.