ABM-Kahlschlag legt Öko-Initiativen lahm

■ Hilferuf an den Umweltsenator

Bremens Umweltverbände stehen vor dem Zusammenbruch. Mit der Kürzung der per ABM finanzierten Akademikerstellen gehen den 14 im „Bremer Umweltplenum“ zusammengeschlossenen Vereinen und Initiativen 54 von 60 per ABM beschäftigten Akademikern verloren. Das ist weit mehr als die Hälfte sämtlicher (auch außerhalb von ABM) im Ökobereich Tätigen, die dort hauptamtlich beschäftigt sind. „Das ist selbst gegenüber den Stellenstreichungen im Kultur- und Sozialbereich extrem“, erklärten gestern Vertreter der betroffenen Umweltverbände vor der Presse.

Während die kleineren Öko- Initiativen wie der Verein für Umwelt- und Arbeitsschutz (VUA), Robin Wood oder der „Verein zur Förderung sozialökologischer Lebens- und Arbeitsformen unter dem ABM- Kahlschlag völlig zusammenzubrechen drohen, müssen die größeren Verbände wie ADFC oder BUND zumindest ihre zusätzlichen Projekte vor allem im Bereich der Konzeptentwicklung und direkten Umweltaufklärung einstellen. „Von unseren 35 hauptamtlichen Mitarbeitern sind 26 per ABM beschäftigt“, sagte BUND-Geschäftsführer Joachim Seitz. Zwar sind darunter auch 13 handwerkliche Hilfskräfte, die nicht so stark von den Kürzungen betroffen sind. „Doch ohne die Projektentwicklung durch Akademiker-Stellen finden sie bei uns auch keine Arbeit mehr“, befürchtet Seitz.

Der Hilferuf der Öko-Initiativen richtet sich in erster Linie an Umweltsenator Ralf Fücks. Er solle mit einem 5-Millionen- Fonds zur langfristigen Stabilisierung der Umweltverbandsarbeit sorgen, fordern sie. Außerdem müßten zur kurzfristigen Absicherung der schon jetzt stark von den Kürzungen betroffenen Projekte die 12 Millionen Mark, die das Arbeitsressort an Komplementärmitteln für die ABM-Finanzierung einspart, als „Feuerwehrfonds“ verwendet werden.

„Der Umweltschutz hat in den Koalitionsverhandlungen eine zu geringe Rolle gespielt“, meinte BUND-Geschäftsführer Seitz. Ohne ABM-Stellen könne sein Verband noch nicht einmal seine Gutachtertätigkeit im Rahmen gesetzlich vorgeschriebener Anhörungsverfahren aufrecht erhalten. Ase