Blumen für die Seele

■ Homöopathen schätzen Bachblüten seit langem

»Dort, wo etwas Seelisches dahinterstecken könnte, setze ich Bachblüten ein«, erklärt Dr. Karola Stutzki. Espentropfen gebe sie, wenn Patienten Angstgefühle haben, bei Streß halte sie Springkrauttropfen bereit.

Die Blütenmittel, die die Ärztin verschreibt, stammen nicht aus einem plätschernden Bach. Ihr Name geht auf den 1936 verstorbenen Arzt Dr. Edward Bach zurück. Der Engländer behauptete, daß jeder Erkrankung eine seelische Ursache zugrunde liege. Diese wollte er nicht mit harter Medizin behandeln. Vielmehr sollte der Patient aktiv in die Behandlung einbezogen werden. Die Blütenmittel, denen er eine beruhigende Wirkung zusprach, sollten eine Art Katalysatorfunktion haben.

Karola Stutzki sieht die Tropfen nicht als Allheilmittel an, sondern als sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin. Kinder beispielsweise, die über Bauchschmerzen klagen, seien mit Bachblüten besser bedient als mit Medikamenten. Wenn Ursache für das Magendrücken jedoch der Blinddarm sei, bleibe nur das Krankenhaus.

Kein Mensch weiß jedoch, wie die Blütentropfen wirken. Denn außer Wasser und Spuren von Alkohol findet man nichts, wie bei vielen homöopathischen Mitteln. Somit ist die Zahl der Skeptiker groß. Sie behaupten, Erfolge, wie sie Heilpraktiker und Ärzte täglich in der Praxis verzeichnen, seien auf Placeboeffekte zurückzuführen. Befürworter reagieren auf solche Vorwürfe gelassen. »Beim Aspirin hat es auch 100 Jahre gedauert, bis man wußte, wie es wirkt«, kontert Kinderarzt Professor Erich Lasch. sab