Bausenatorin will LKW-Verkehr neu ordnen

■ Konsequenz aus Anwohnerklagen / Mehr Ruhe für Brüggeweg und Stromer Straße?

Stromer Straße, kein Platz für Laster?Foto: Christoph Holzapfel

Für immer mehr BremerInen sind sie eine wahre Landplage geworden. In Rudeln fallen sie ein, machen Gestank, Lärm und stören den Schlaf. Egal ob in der Schwachhauser Heerstraße oder am Brüggeweg, ob in der Norderländer, der Stromer oder der Stader Straße: Immer weniger BremerInnen sind bereit den wachsenden LKW-Verkehr weiterhin widerspruchlos zu ertragen. AnwohnnerInnnen unnd Beiräte haben Klagen vor dem Verwaltungsgericht eingereicht oder angekündigt. Eine Klage von An

Bitte den LKW da hinein

wohnerInnen der Norderländer Straße ist zu deren Gunsten ausgegangen: Die Stadtgemeinde Bremen wurde verpflichtet, den LKW-Verkehr zu verbieten.

So unter Druck gesetzt, will die Bausenatorin jetzt die Notbremse ziehen. Am kommenden Dienstag wird sich der Senat mit einer bislang vertaulichen Vorlage aus dem Hause Lemke-Schulte befassen. Darin wird vorgeschlagen, die LKW-Ströme durch Bremen neu zu ordnen und in zwei Fällen die AnwohnerInnen spürbar zu entlasten.

Wo LKW's fahren sollen, geht aus dem sogenannten „Blauen Netz“, das mit dem seit 1983 gültigen Flächennutzungsplan festgelegt wurde. Doch dieser Plan enthält einige Phantomstraßen. wie den Hemelinger Tunnel, die Georg-Bitter Trasse oder die Beneckendorffallee. Da auf nicht vorhandenen Straßen auch kein LKW fahren kann, weichen die Laster auf andere oft kleine Straßen aus, wie zum Beispiel den Brüggeweg in Hemelingen.

Durch die enge Straße donnert seit Jahr und Tag ein großer Teil des Daimler-Zulieferverkehrs. Dagegen klagen die AnwohnerInnen. „Nach der Entscheidungssituation Norderländer Straße gibt es Anlaß zu der Vermutung, daß das Gerichtsverfahren für die Stadt Bremen nicht erfolgreich ausgeht“, meint die Bausenatorin. Ihre Alternative für die geplagten AnwohnerInnen: Der Brüggeweg soll für schwere Laster zwischen Christern Straße und Hannoversche Straße ganzgesperrt werde. Zuvor sollen allerdings die Hauptbetroffenen wie Mercedes und Atlas Elektronik in einem Anhörungsverfahren ihre Bedenkebn vortragen können. Als Alternative stündem dem Werksverkehr zum Mercedes Werk und zu Atlas Elektronik der Umweg über die Abfahrt Sebaldsbrück zur Verfügung. Außerdem kündigt die Bausenatorin eine Entscheidung über die Direktanbindung von Daimler an den Autobahnzubringer Hemelingen bis zum Sommer 1992 an.

Ruhe soll es auch in Woltmershausen geben. Der vom Beirat angekündigten Klage in Sachen Stromer Straße will die Bausenatorin mit einer Radikalkur zuvorkommen. Die Stromer Straße soll zwischen Senator-Appelt-Straße und Neustädter Hafentor schlicht für den gesamten öffentlichen Verkehr gesperrt wird. Konsequenz laut Senatsvorlage: „Nennenswerten Schleichverkehr von störenden LKW durch Woltmershausen wird es dann nicht mehr geben.“

Um die Gesamtsituation in Bremen zu verbessern, soll ein Konzept für einen stadtverträglichen Güterverkehr in Auftrag gegeben werden. Ziel ist es, ein „LKW-Führungskonzept“ festzulegen, das mit „weniger Elementen, als das Netz der Hauptverkehrs- und Verkehrsstraßen des Flächennutzungsplanes 1983 auskommt“ und so „die Belastungen aus dem LKW-Verkehr“ vermindert. hbk