Justiz ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen Bayer und Leverkusen

Köln (dpa) — Nach Todesfällen und Krebserkrankungen an einer Schule in der Nähe eines Altlasten-Gebietes in Leverkusen wird wegen des Verdachts der Körperverletzung und der fahrlässigen Tötung gegen „namentlich nicht bekannte Verantwortliche“ der Bayer AG und der Stadt Leverkusen ermittelt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Köln am Montag. „Wir prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Altlasten und den Todesfällen gibt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln, Johannes Wilhelm. Die Ermittlungen seien aufgrund einer Anzeige eines Lehrers, der an Krebs erkrankt sei, Mitte Februar aufgenommen worden. An der Hauptschule, die etwa 100 Meter von der Deponie entfernt liegt, sind nach Angaben der Stadt Leverkusen 13 Erwachsene und zwei Kinder an Krebs erkrankt. Drei davon seien bereits gestorben. Die Stadt Leverkusen und die Bayer AG weisen allerdings angebliche Versäumnisse zurück. „Wir haben ein gutes Gewissen“, sagte der Umweltdezernent der Stadt Leverkusen, Ulrich Koch.

Erste Verdachtsmomente gegen die Deponie, die Anfang der 50er Jahre teilweise besiedelt wurde, seien bei einer Umweltverträglichkeitsprüfung für ein Bebauungsvorhaben 1988 aufgekommen.