UNO-Kommandeur warnt Kriegsparteien in Kroatien

Sarajevo (afp/taz) — Nach den heftigen Kämpfen in Kroatien ist der Einsatz der UN-Schutztruppen gefährdet. Auch eine friedliche Lösung des Vielvölkerkonflikts in Bosnien- Herzegowina ist nach den fortgesetzten bewaffneten Auseinandersetzungen in Frage gestellt. Der Befehlshaber der UN-Friedenstruppe (UNPROFOR), General Satish Nambiar, appellierte „dringend“ an die Regierungen in Belgrad und Zagreb, alles zu tun, um Verletzungen des Waffenstillstands in Kroatien zu verhindern. Ungeachtet dessen wurde die ostslawonische Stadt Osijek in der Nacht zu Mittwoch von Artillerie der Bundesarmee beschossen. In der Ortschaft Beli Manastir schlug den Angaben zufolge ein Geschoß 50 Meter von einem Hotel entfernt ein, in dem sich belgische Blauhelm-Soldaten aufhielten. In der bosnischen Stadt Bosanski Brod kamen bei Artilleriegefechten zwei Menschen ums Leben. General Nambiar warnte vor weiteren Zwischenfällen, die den kompletten Einsatz der UNPROFOR-Truppen verzögern könnten. Die 14.000 Mann umfassende Friedenstruppe soll bis zum 25. April in den Krisenregionen stationiert sein.