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Milliarden für den Bau

■ 5,4 Milliarden DM für Baumaßnahmen braucht Wissenschaftssenator Erhardt in den nächsten zehn Jahren

Mitte. 5,4 Milliarden DM veranschlagt Wissenschaftssenator Manfred Erhardt (CDU) für Baumaßnahmen in der Berliner Wissenschaftslandschaft in den nächsten zehn Jahren. Diese »Idealplanung« seines Hauses sei jedoch »so nicht finanzierbar«, sagte Erhardt bei einem Pressegepräch im »Club von Berlin«.

Die Differenz zwischen dem, was Erhardt plant, und den durchschnittlichen Jahresausgaben Berlins für Baumaßnahmen im Wissenschaftsbereich ist gewaltig. 540 Millionen pro Jahr bräuchte Erhardt nach seiner »Idealplanung«.

Die üblichen Ausgaben hätten bisher — großzügig auf Gesamt-Berlin hochgerechnet — 320 Millionen Mark betragen. »Wir werden Abstriche machen müssen«, gestand Manfred Erhardt ein. Konkret nannte der Wissenschaftssenator eine Bettenreduzierung bei den Universitätsklinika als Sparquelle. Außerdem müsse man bestimmte Maßnahmen »strecken«.

Zu seinen Favoriten erklärte Erhardt die Verlegung der mathematischen und naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Humboldt-Universität nach Adlershof und die Ansiedlung der »Synchrotronstrahlenquelle Bessy II« an den gleichen Standort.

Bessy II ist eine sehr intensive »Lichtquelle«, mit der Grundlagenforschung betrieben werden soll. Bessy II wäre eine größere und leistungsstärkere Nachfolgerin von Bessy I, die seit zehn Jahren in Berlin betrieben wird.

Im einzelnen veranschlagt der Wissenschaftssenator für die kommenden zehn Jahre etwa 750 Millionen DM für den Bau eines naturwissenschaftlichen »Campus« in Adlershof. Weitere 450 Millionen müßten nach Erhardts Planung für die Sanierung der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte aufgewendet werden.

Etwa in gleicher Höhe müsse bei der Freien und der Technischen Universität investiert werden. Der Neubau der in Gründung befindlichen Fachhochschule für Technik und Wirtschaft schlägt bei Erhardt mit 350 Millionen Mark zu Buche.

Die Universitätslinika stehen mit über zwei Milliarden in der »Idealplanung«: 540 Millionen Mark für Steglitz, 750 Millionen für Rudolf- Virchow, und eine Milliarde würde es kosten, die Charité zu sanieren und auszubauen, so die Vorstellungen des Wissenschaftssenators. cif

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