Mieterverein: Pieroth »sozial blind«

Berlin. Der Bau von Sozialwohnungen bleibe unverzichtbar, erklärte der Berliner Mieterverein. Der Verein äußerte sich damit zu dem Streit zwischen Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) und Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU). Pieroth hatte gefordert, den Anteil der Sozialwohnungen von 55 Prozent am Wohnungsbauprogramm des Senats herabzusetzen, um Kosten zu sparen. Statt dessen sollten mehr Wohnungen des sogenannten 2. Förderweges gebaut werden, deren Mieten höher sind als die im Sozialen Wohnungsbau, und den Besserverdienenden zur Verfügung stehen. Die Warmmiete im Sozialen Wohnungsbau betrage bereits zehn bis elf Mark pro Quadratmeter, sagte hingegen der Mieterverein. Wer, wie der Finanzsenator, die Wohnungsbauförderung zugunsten der Besserverdienenden verschieben wolle, habe von den sozialen Realitäten der Stadt keine Ahnung. Der Finanzsenator solle lieber Konzepte für eine effektivere Finanzierung und für den Erhalt von Sozialbindungen älterer Wohnungsbaujahrgänge entwickeln. esch