Drobs künftig einmal pro Woche dicht

■ Personalrat: „Kein Interesse an qualifizierter Drogenberatung“

Der Dienstbetrieb in der Drogenberatungsstelle Bauernstraße ist „auf das äußerste gefährdet“, gab der Personalrat vom Amt für Soziale Dienste gestern bekannt. Denn von den sechs Sozialarbeiterstellen, mit denen die Drobs noch bis Ende vergangenen Jahres ausgestattet war, sind spätestens ab Mai die Hälfte nicht mehr besetzt: Eine Stelle wurde in die Öhlmühlenstraße ausgelagert, zum 1. April hat die Leiterin der Tagestätte gekündigt und Ende April läuft die befristete Stelle eines Sozialarbeiters aus.

„Mit drei Stellen ist der geregelte Dienstbetrieb nicht mehr aufrechtzuerhalten“, erklärt Personalrat Wolfgang Klamand. Während die Repressionen durch Polizei verstärkt werden, hätten die politisch Verantwortlichen „offensichtlich wenig Interesse daran, die fachlich qualifizierte Drogenberatung zu gewährleisten.“ Der Leiter der Drobs, Anton Bartling, bestätigte der taz, daß ab April die Tagesstätte zunächst an einem Tag in der Woche geschlossen bleibt. Für Beratung und Therapievermittlung müßten wahrscheinlich Wartelisten eingeführt werden.

Die Stimmung in der Drobs ist gespannt, weil es seit Monaten kein klares Signal gab, wie es mit der Drogenberatung weitergehen soll. Deshalb auch hat sich die Leiterin des Cafes für einen anderen Job entschieden, hat Anton Bartling sich aus ähnlichen Gründen als Ortsamtsleiter in der Neustadt beworben.

Ein Sprecher der Sozialbehörde versicherte unterdessen, daß die Stellen auf der Prioritätenliste außerhalb des Stellenstopps stünden. Am Dienstag soll der Senat Wiederbesetzung bzw. Entfristung beschließen. ra