RAF-Gefangene hungerten aus Angst vor Haftverschlechterung

Hannover (taz) — Die drei Celler Gefangenen aus der RAF, die nach ihrer Verlegung aus dem Hochsicherheitstrakt in den Normalvollzug für sechs Tage in den Hungerstreik traten, haben klargestellt, daß ihre Protestaktion nicht die Rückverlegung in den HS-Trakt zum Ziel hatte. Einer Absprache mit dem Justizministerium zum trotz seien die Gefangenen in der letzten Woche ohne Vorankündigung und gewaltsam in einen anderen Zellengang verlegt worden. Sie hätten keinerlei Interesse daran gehabt, im HS-Trakt zu bleiben, wollten aber eine eventuelle Verschlechterung der seit 1989 bestehenden und in mehreren Hungerstreiks erkämpften Haftbedingungen verhindern. Die jetzt getroffene Regelung wäre auch ohne Konfrontation möglich gewesen, betont die von Anwälten verbreitete Erklärung. Nach 17 Jahren Sonderhaft könne es für die drei Gefangenen nicht mehr um ein Einrichten im Normalvollzug, sondern nur noch um umgehende Freilassung gehen. üo