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Richter prüft „Schöne Frau“ weiter

Monika Haas blieb auch gestern nachmittag in Haft/ Anwalt reichte Dienstaufsichtsbeschwerde ein  ■ Von Heide Platen

Frankfurt (taz) — Die Frankfurterin Monika Haas, die in den vergangenen Wochen immer wieder als Terroristin und „die Schöne Frau“ apostrophiert wurde, blieb auch gestern bei Redaktionsschluß noch in Haft. Damit dauert es nun zwei Wochen an, daß der zuständige Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof, Beyer, in Karlsruhe prüft, ob der gegen sie erhobene Haftbefehl zu Recht besteht. Die ungewöhnlich lange Frist konnte sich auch Pressesprecher Förster von der Bundesanwaltschaft nicht erklären. [Ja, es ist eine fremde und seltsame Welt. d.K.]

Seine Auskünfte waren spärlich. Er wisse nicht, wie lange das noch währen solle, aber „schließlich gibt es ja keine Fristen“. Einen ähnlichen Fall habe er allerdings auch noch nicht erlebt.

Der Rechtsanwalt von Monika Haas, Armin Golzem, wies gestern darauf hin, daß es für die Dauer der Prüfung der Zulässigkeit eines Haftbefehls durchaus Fristen gebe. Beschuldigte seien „unverzüglich“ vorzuführen, zu vernehmen und es müsse ebenso „unverzüglich, das heißt sofort“ über ihr Schicksal entschieden werden. Er nannte die Verzögerung „einen Stillstand der Rechtspflege“ und richtete eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Beyer an den Präsidenten des Bundesgerichtshofes. Sie richtet sich gegen eine weitere Verzögerung des Verfahrens. Seit fast zwei Wochen sei der Haftrichter abwechselnd verreist, nicht zu sprechen, habe „frei“. Gestern nachmittag sei er dann, so Golzem, laut Vorzimmer „gerade vor zehn Minuten in eine Konferenz gegangen“. Golzem: „Der hat zu beraten und zu entscheiden und nicht in eine Konfrenz zu gehen.“

Monika Haas war am 20. März in Frankfurt verhaftet worden. Die Bundesanwaltschaft hatte als Grund genannt, sie habe im Oktober 1977 Sprengstoff nach Mallorca geschmuggelt und diesen dort an die Entführer der Lufthansa-Maschine „Landshut“ übergeben.

Die „Landshut“ war nach einem Irrflug im Mittelmeerraum mit 91 Menschen an Bord in der somalischen Hauptstadt Mogadischu gelandet und dort von der GSG 9 gestürmt worden.

Die Entführer hatten die Freilassung von RAF-Gefangenen gefordert. Monika Haas wehrte sich gegen diese Verdächtigung. Sie sei zu dieser Zeit, im achten Monat schwanger, bei ihrer Familie in Aden gewesen. Auch Behauptungen, sie habe für etliche Geheimdienste gearbeitet, wies sie zurück.

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