Landowsky läuft Amok

Berlin. Gegen den von ihm so gehaßten öffentlich-rechtlichen »Rotfunk« des SFB und des ORB fährt der Fraktionsvorsitzende der CDU, Klaus- Rüdiger Landowsky, nun ganz schweres Verbalgeschütz auf: Den altbewährten Goebbels-Vergleich. Anlaß für diese heftige Medienschelte sind ein ORB-Porträt des DDR-Journalisten Karl-Eduard von Schnitzler, das am Donnerstag abend in der ARD lief sowie ein Interview der SFB-Abendschau mit einem Polizeiführer, ebenfalls am Donnerstag abend. Die Interviews mit von Schnitzler nannte Landowsky einen »Schlag in das Gesicht der Bürger der früheren DDR«. Es sei nicht zulässig, einen Mann den man »beinahe mit dem Reichspropagandaminister Goebbels vergleichen« könne, als »klavierspielenden Rentner« darzustellen. Schnitzler habe »Gleichschaltung an vorderster Front betrieben«. Die Berichterstattung beider Sender nannte der Privatfunk-Lobbyist Landowsky »unvertretbar« und »undifferenziert«; zudem drohte er dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit Gebührenentzug.

Von Abendschau-Moderator Moll war der Polizist am Donnerstag eindringlich zu einem heftigen und gewaltvollen Übergriff der Polizei bei der Blockade eines Rekrutenzugs auf dem Hauptbahnhof am Mittwoch befragt worden. Bei der »Auflösung« der friedlichen Schienenblockade waren mehrere Demonstranten von Polizisten verletzt worden. kotte