: Schwelle überschritten
■ Protest gegen Teilnahme an Teheraner Buchmesse
Paris (afp) — Rund fünfzig französische Intellektuelle und Schriftsteller haben gegen eine eventuelle Teilnahme französischer Verlage an der Teheraner Buchmesse (5. bis 15.Mai) protestiert. In einer Petition wiesen sie auf den seit drei Jahren aufrechterhaltenen Mordaufruf des iranischen Regimes gegen Salman Rushdie hin. Damit sei eine „Intoleranzschwelle“ überschritten, jenseits derer „kein Zugeständnis mehr möglich“ sei. „Wir können uns nicht vorstellen, daß unsere Bücher in Teheran ausgestellt werden, auf Einladung des Regimes, das einen Schriftsteller aufgrund seiner Veröffentlichungen zum Toten auf Aufschub macht. Wir sind davon überzeugt, daß unsere Verleger die Teheraner Buchmesse boykottieren. Sollte dies bedauerlicherweise nicht der Fall sein, erklären wir uns im voraus mit ihnen nicht solidarisch.“ Es unterschrieben unter anderem Claude Simon, Jorge Semprun, Francois Furet sowie Alain Finkielkraut und Andre Glucksmann.
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