Mit ZIB zurück in den Beruf

■ Anlaufstelle berät Frauen, die nach langer Erwerbslosigkeit wieder arbeiten wollen

Der Weg zurück in das Berufsleben ist für viele Frauen nach langen Jahren der Erwerbslosigkeit mehr als schwierig. ZIB, das Kürzel heißt „Zurück in den Beruf“, ist in Bremen eine offizielle Kontakt- und Beratungsstelle für Frauen.

Zunächst wird in den ZIB-Beratungen ermittelt, welche Qualifikation die interessierten Frauen haben. Je nach Wünschen und Möglichkeiten - mitunter sind noch Schulabschlüsse nachzuholen — werden die Wege gezeigt, um über staatliche oder private Bildungseinrichtungen zu neuen Qualifikationen zu kommen.

ZIB ist ein Modellprojekt des Bundesfrauenministeriums. In den alten Bundesländern gibt es davon inzwischen 17 Einrichtungen. Die Bremer Beratungsstelle wird jährlich mit 100.000 Mark von Bonn und etwa 65.000 Mark von Bremen finanziert. Seit ihrer Einrichtung im Juni 1989 hat sie etwa 2.500 Frauen über Erfordernisse und Chancen beraten. Ungefähr 80 Prozent haben zusätzliche Ausbildungen oder Umschulungen begonnen.

Mit der Magdeburger Versicherungsgruppe beteiligt sich jetzt in Bremen erstmals ein Privatunternehmen am ZIB-Programm. Die Gruppe bietet fünf Frauen eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau im Außendienst, übernimmt dafür auch die Kosten und stellt sie fest an.

Der bisherige ZIB-Erfolg hat dazu geführt, daß das Bundesfrauenministerium das Modellprojekt in Bremen bis 1994 verlängert und weiterhin finanziert.

Immerhin — das hat eine vom Senatsressort für Arbeit angestellte Untersuchung ergeben — wollen im Land Bremen etwa 15.000 Frauen im Alter von 25 bis 50 Jahren, die ihre berufliche Tätigkeit wegen der Kinder zugunsten der Familie aufgegeben haben, ins Berufsleben zurückkehren. Dietrich Wieland, dpa