„Global umdenken“

■ Deutsch-Indisches Seminar will zu neuen Nord-Süd-Beziehungen beitragen

„We are all citizans of the same planet“, sagte Dr. Vandana Shiva, Wissenschaftlerin und Vertreterin Indiens bei gegenwärtigen Indien-Festspielen. Neben der Ausstellung fand in Bremen auch ein indisch-deutsches Seminar mit dem Titel „Ökologische Entwicklung — Alternative Entwicklungsstrategien“ statt. In einem „Deutsch-indischen Aufruf zum Handeln“ forderten die Teilnehmer in 21 Punkten, den Nord-Süd-Konflikt und die traditionelle Geber-Nehmer-Beziehung zu überwinden und neue Formen der Kooperation zu entwickeln. „Wir werden alle möglichen Schritte unternehmen, um den verschwenderischen Lebensstil in Deutschland und der Eliten in Indien vor allem in Bezug auf Energie und Ressourcenverbrauch zu ändern.“

Um die Armut in der Welt zu beseitigen, müssen die Weltressourcen fair und „finanziell angemessen“ ge- und verteilt werden, verlangt Punkt drei der Erklärung. Das Papier geht auch auf ökologische Probleme und auf falsche Ansätze der Entwicklungshilfe ein, „Mega-Projekte“ wie der Tehri-Staudamm werden abgelehnt.

Im Tagungshaus der Angestelltenkammer in Bad Zwischenahn hatten sich 100 TeilnehmerInnen aus verschiedenen NGO's (Nicht-Regierungs-Organisationen) Indiens und Deutschlands drei Tage lang getroffen. Sie verlangten ein neues Bewußtsein, in dessen Zentrum ein menschenorientiertes Entwicklungsbild und nicht mehr das bisherige ökonomische Wachstumsmodell stehen soll.

Das Seminar verlangte mehr Einfluß für das Netz der Bürgerbewegungen auf die Politik. va