Noch keine heiße Spur

■ Attentat in China-Restaurant noch nicht aufgeklärt

Neukölln. Der Staatsschutz hatte gestern noch keine heiße Spur von den sechs bis acht Tätern, die Samstag nacht in einem China-Restaurant ein Mitglied der rechtsextremen »Deutschen Liga für Volk und Heimat« erstachen und ein weiteres Mitglied verletzten (die taz berichtete). Von der ermittelnden Sonderkommission des Staatsschutzes war bis gestern keine Stellungnahme zu erhalten. Die Polizeipressestelle teilte lediglich mit, daß inzwischen vier Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen seien, unter denen sich aber keine heiße Spur befinde. Nach einem der mutmaßlichen Täter, einem 30- bis 35jährigen Mann mit südosteuropäischem Aussehen, wird mit einem Phantombild gefahndet. Für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, wurden 10.000 Mark Belohnung ausgesetzt.

Der ehemalige Landesvorsitzende der »Republikaner«, Carsten Pagel, der in dem China-Lokal mit den Anhängern der »Liga« zusammengesessen hatte, berichtete, daß der gesuchte Mann zunächst Gast in dem Lokal gewesen sei. Als ein Rosenverkäufer an den Tisch der Rechtsextremen getreten sei, habe der Gast diesem bedeutet: »Die kaufen keine Rosen ab, das sind alles Republikaner.« Dieser Mann sei von einem Zeugen wiedererkannt worden, als sechs bis acht teilweise vermummte Männer etwa eine Stunde später mit den Worten »Nazis und Faschisten« in das Lokal gestürmt seien und auf die beiden am nächsten zur Tür sitzenden Mitglieder der »Liga« eingestochen hätten. plu